Propaganda gegen Kriegsmüdigkeit (allgemein)
Hat man in Deutschland bis vor 20 Jahren noch eine zurückhaltende Einstellung gegenüber militärischer Expansion und Konfliktlösung beobachten können, dominiert inzwischen eine Einschränkung des Denk- und Sehfeldes. (...) Es findet eine psychische Destabilisierung der Öffentlichkeit statt, die die Urteilsfähigkeit ausschaltet. Davon ist gegenwärtig die öffentliche Meinungsbildung geprägt, die durch Dämonisierung, Aufrüstung und Waffenlieferungen den Feind zu vernichten trachtet (und der neue ist schon im Visier) – und dabei nicht die hohen wirtschaftlichen und menschlichen Kosten wahrzunehmen bereit ist. Und übrigens auch nicht die Profiteure dieses wie aller Kriege, die kein Interesse an friedlichen Konfliktlösungen haben.
Angst breitet sich aus, denn diese vorherrschende militaristische Logik zerstört das friedliche Zusammenleben, die Demokratie und die soziale Sicherheit. Gegenwärtig werden zwar alle gesellschaftlichen und globalen Probleme und Katastrophen, die wie immer primär die Benachteiligten treffen, mit dem Ukrainekrieg entschuldigt, obwohl der nur zuspitzt, was schon lange gärt und jedes Vertrauen in eine gerechte Politik und eine gute Zukunft zerstört. Realistische Konzepte verschiedener Institutionen zu friedlichen Lösungen wurden und werden nicht einmal veröffentlicht, geschweige denn politisch diskutiert.
Ohne die »Infragestellung des Krieges und der militärischen Logik, die Respektierung der Rechte des Gegners und eine unverzerrte Darstellung seiner Intention« (Kempf) kann es keinen Frieden geben. Auch der Gegner fühlt sich bedroht, betont Kempf; das suchte Putin dem Westen seit 20 Jahren verständlich zu machen, zuletzt noch in einem Beitrag für die Zeit zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion (vgl. Leo Ensel, NachDenkSeiten, 29.6.21) – ein Vernichtungskrieg, dem 27 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Welcher Preis ist in der Ukraine für einen militärischen Sieg oder den wirtschaftlichen Ruin Russlands (Baerbock) zu zahlen? Welche friedlichen Alternativen und Perspektiven der Versöhnung müssen wir gegen die vorherrschende Kriegspropaganda fordern?
Die Bemerkung des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky gilt nach wie vor: »Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte.« Fordern wir also: Waffenstillstand! Verhandlungen! Abrüstung und gegenseitige Sicherheitsgarantien!
Quelle: http://www.ossietzky.net/artikel/propaganda-gegen-kriegsmuedigkeit/
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