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Gundermann ➥ Gespräche

Wie bist Du auf Gundermann gekommen?

Fragen an Burkhard Wittlief von der Kapelle 1417


Die Kapelle 1417 spielt am 9. Oktober im Pfefferberg Haus 13.
1417 war der Stammbagger Gerhard Gundermanns. Wie bist Du auf Gundermann gekommen?

Ich habe vor einigen Jahren mal abends gegen 23.00 Uhr eine Kultursendung auf NDR 3 gesehen und da spielte eine Band, die ich richtig gut fand, mit einem Sänger, der irgendwas von "mageren Kühen" sang. Da hab ich dann mal genauer zugehört. Mit dem Effekt, dass ich sofort mehr wissen und mehr hören wollte. Ich bin am nächsten Tag sofort los und habe in Braunschweig alles aufgekauft, was es von dieser Band gab, und den Rest habe ich bei Buschfunk bestellt. Ich war also, wie viele, die etwas von ihm hören, schwer beeindruckt und sofort interessiert an Gundermann und seinen Texten. Und das galt eben nicht nur für die Lieder, sondern auch für seine Gespräche und nicht vertonten Texte.

Ich habe immer mal daran gedacht, eine "Gundermann Revivalband" auf die Beine zu stellen, wollte aber nicht der Wessi sein, der nun auch noch seinen Senf dazu gibt. Und außerdem gab es ja die Randgruppencombo. Wir hatten allerdings das Stück "nach haus" im Programm meiner Gruppe MEHRAVAN und haben es in Braunschweig bei einem Konzert gespielt. Nach dem Konzert kam der Veranstalter und hat mich gefragt, ob ich nicht einen ganzen Abend mit Gundermann-Liedern gestalten wolle. Na, und ob ich wollte.

Was machst Du eigentlich sonst?

Ich arbeite bei einem Naturfarbenhersteller und habe schon einiges anderes gemacht in meinem Leben. Vor allem aber seit über dreißig Jahren Musik. Mit meiner Folkrockband MEHRAVAN spielen wir seit 1976 in unveränderter Besetzung. Ich habe noch in diversen anderen Formationen diverse andere Musik gemacht.

Wer steht mit Dir auf der Bühne?

Lauter alte Freunde und Wegbegleiter der Braunschweiger Rock- und Folkszene. Alles Leute, die schon in den unterschiedlichsten Projekten miteinander gespielt haben. Da jeder den anderen kennt, erleichtert das die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt enorm.

Was interessiert Euch als Braunschweiger eigentlich an Gundermann?

Ich kann da erst einmal nur für mich sprechen. Es ist die Art und Weise, wie Gundermann die Dinge weiter und zu Ende gedacht hat. Wie er auf Dinge und Menschen geschaut hat. Mal ehrlich, wie viele Leute gibt es denn, mit denen man / frau sich wirklich intensiv auseinander setzt. Für mich waren und sind es wenige. Gundermann gehört, seit ich ihn kennengelernt habe - leider nicht persönlich -, dazu. Als ich mit dem "Projekt Gundermann" bei meinen Mitspielern anfragte, waren sie sofort dabei und sind seitdem ebenfalls mit dem "Gundermann-Virus" angesteckt.

Und wie spielt Ihr seine Lieder - möglichst eng am Original oder mit eigenem Arrangement?

Es ist beides. Wobei es sich mit den Änderungen des Arrangements im Rahmen des Machbaren bewegt. Eigene Interpretation ist das Eine, Änderung des Arrangements ist meiner Meinung nach ein ganz anderer Schuh.

Wie kommen die Gundermann-Lieder denn bei Eurem Publikum an?

Das ist ja das Tolle an der Sache. Es kamen immer wieder Leute, die nach den Konzerten gefragt haben: "Wo bekomme ich was von Gundermann?" Es war immer eine total interessierte und freundliche Reaktion. Wir tun also unser Bestes, Gundermanns Wirken nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und das noch: Die Band freut sich "wie Bolle" auf das Konzert in Berlin.


Juli 2010; die Fragen stellte Lutz Kirschner.