zur Startseite gundi.de

Gundi-Forum

Forums-Ausgangsseite

log in | registrieren

zurück zum Forum
Board-Ansicht  Mix-Ansicht

Zukunft des Geldes nach dem Crash - nächstes Jahr oder so? (allgemein)

verfasst von Jan(R) E-Mail, 29.08.2011, 11:47

» Hallo Forum,
»
» keine Ahnung ob sich Gundi über das Geld oder alternative Geldsysteme
» Gedanken gemacht hat.
» Wir sollten uns als direkt betroffene darüber Gedanken machen.
»
» Schaut euch das Video vom ORF.
»
» http://www.youtube.com/watch?v=6DPuq7QKAOU&NR=1
»
» Alles Gute Euch
»
» Norbert Schneider


So, ich hab mir die Diskussion reingezogen.

Der Fehler liegt m.E. darin, daß die Vertreter dieser Richtung den Zins als das Problem ansehen. Sie glauben daher, daß die Probleme verschwinden, wenn sie nur den Zins aus dem Geldsystem streichen.

Diese Auffassung zeugt von einem mangelnden Verständnis ökonomischer Vorgänge. So kann man nur argumentieren, wenn man den Zins ausschließlich als „Preis für Geld“ betrachtet. Dies ist aber nur eine Seite der Medaille, und nicht einmal die wesentliche.

Wie entsteht Zins? Er entsteht, indem der Schuldner etwas tut mit dem Geld. Er muß es produktiv verwerten, d.h. in einen Wertschaffungsprozeß einbringen. An dieser Stelle wird Geld zu Kapital. Kapital, wenn es durch Arbeit in Gang gesetzt wird, schafft i.d.R. Neuen Wert. Der Zins kann nur gezahlt werden, wenn dieser Wert höher ist als der Ausgangswert. Wir sprechen also von Mehrwert und letzten Endes, nach Abzug des Zinses und anderer Faktoren, von Profit.

Nun würde niemand auf die Idee kommen, den Unternehmern zu empfehlen, sie sollen ohne Profit arbeiten lassen. Aber genau das wäre die wirklich revolutionäre Forderung, die die Freigeldleute erheben müßten, wenn sie an die Ursache des Problems kommen wollen.

Nun gleich noch einen Schritt weiter. Wer Profit machen will, muß verkaufen. Verkaufen kann er nur an die, die über ein Tauschmittel, über Geld verfügen. Nun sind Lohnkosten eben auch Kosten, die man gerne niedrig hat, wenn man „Unternehmer“ ist, und so kommt es zum Widerspruch. Die Verringerung von Löhnen steigert zwar im ersten Moment den Profit, verringert aber im gleichen Moment die Absatzchancen der Erzeugnisse. Bei denen, die an andere Unternehmen verkaufen, zumindest indirekt.

Man muß also, um mehr verkaufen zu können, entweder den Lohnanteil am geschaffenen Wert steigern oder – und das ist in den letzten 30 Jahren passiert – die Käufer zur Verschuldung animieren. Die Verschuldung der Staaten und der Nicht-Unternehmer ist eine Folge der Tatsache, daß die Unternehmer gern mehr verkaufen wollten, als sie entsprechend der Lohnanteile am geschaffenen Wert in ihren Firmen hätten verkaufen können.

Auf die einfache Frage: Wem gehören die zu allen Schulden gehörenden Forderungen? kommen die Freigeldleute leider nicht.

Fazit: Freigeld ist keine Lösung, Regionalgeld ebensowenig. Hatten wir schonmal, wenn Ihr Euch erinnert. Unser guter alter Alu-Chip war nichts anderes als Regionalgeld!

:-)

 

gesamter Thread:

zurück zum Forum
Board-Ansicht  Mix-Ansicht
6410 Postings in 1303 Threads, 237 registrierte User, 90 User online (0 reg., 90 Gäste)
Gundi-Forum | Kontakt
{RSS-FEED}powered by my little forum