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Christine(R)

01.03.2019, 20:35
(editiert von Christine, 01.03.2019, 20:40)
 

Die neue Scheibe der Steinlandpiraten- Natürlich Gundermann! (Gundermann)

„Wo soll ich landen, wenn der Tank leer ist?“ – Ganz wenige Töne auf der Gitarre gehen voraus, aber dann singt Patricia Heidrich die erste Zeile erstmal a cappella, bis sehr gezielt und sparsam ihre Begleitung wieder einsetzt. Der erste Fußstapfen, den die beiden Steinlandpiraten hier auf ihrer CD hinterlassen, ist gleich mal ein Volltreffer in die Seele eines Gundermann-Fans.
Eindrucksvoller könnte man eine solche Scheibe nicht beginnen, mit einem der allerschönsten Lieder von Gerhard Gundermann, dem ostdeutschen Liedermacher aus dem Lausitzer Tagebau. Mit der ganz, ganz besonderen Stimme von Patricia Heidrich, selbst einst Gundermanns Zuhörerin, bis er viel zu früh starb. Und mit der mal eleganten, mal kräftigen, immer wunderbar zu dem Gesang passenden Gitarrenbegleitung von Karsten Schützler.
Es ist immer ein absoluter Höhepunkt, wenn Patti Heidrich und Karsten Schützler Gundermann singen und spielen. Das liegt natürlich zum einen an Gundermann, aber genauso auch an den beiden sehr besonderen Steinlandpiraten. Jetzt haben sie eine CD herausgegeben, eine ganze, großartige, reine Gundermann-CD, und man kann ihre Musik mit nach Hause nehmen, zumindest einen Teil der so selten gesungenen und bisher oft auch kaum auf CD gebannten Gundermann-Songs, denen sie sich bislang vor allem verschrieben hatten.

Die CD ist für Gundermann-Fans ein wirkliches Kleinod. Die beiden Berliner Piraten interpretieren Gundermann-Songs gekonnt, kräftig, einfühlsam, lebendig und so geschmackvoll, dass es eine wahre Freude ist, die CD Lied für Lied anzuhören. Ja, damit ausschließlich könnte man durchaus ein ganzes Wochenende verbringen, ja, locker auch mehrere hintereinander…Die CD ist eine gewaltige Bereicherung für die Gundermann-Musikszene, eine Kostbarkeit, eine echte gewaltig hohe Hürde für zukünftige Gundermann-Interpreten. Das muss man erstmal so hinbekommen, musikalisch, stimmlich. Da sind auf jeden Fall etliche Interpretationen dabei, die in die Gundermann-Geschichte eingehen werden.

Dabei sind einige der aufgenommenen Lieder schon häufig auf Konzerten erprobt, auch wenn sie von anderen Interpreten selten oder gar nicht gesungen werden. Die Fans wissen das zu würdigen. Die Steinlandpiraten profitieren übrigens riesig von einem brillanten Techniker, so wie es der Gundermann-Techniker Pille in Hoywoy einer ist. Das war vor kurzem bei ihrem Auftritt in der dortigen Kulturfabrik zu spüren: Patricias sauberer Gesang und der großartige Sound ihres Begleiters entfalten sich da optimal. Karsten Schützler besitzt das Talent, die kraftvolle und rauchige Stimme seiner Co-Piratin in den Vordergrund und Gundermanns Songs zum Blühen zu bringen. Der Mann mit dem Hut spielt bis auf eine Ausnahme alle auf der CD verwendeten Instrumente und begleitet auch gesanglich. Die Instrumentalbegleitung ist brillant und was für Leute mit gutem musikalischem Geschmack. Und Patricia Heidrich kann man stimmlich durchaus mit der großartigen Tamara Danz verwechseln, wenn man nur hinhört,statt hinzuschauen. Und doch hat sie was ganz Eigenes, ihren ganz eigenen Stil, längst unverzichtbar, wenn man Gundermann hören will.

Beide also ein Glücksfall für die Gundermann-Lieder und ihre Fans. Zum Beispiel bei dem kraftvollen „Sag wolltest du nicht noch“, bei dem leiseren „Torero“, beim pfiffig interpretierten „Kein Land in Sicht“ oder beim rockigen „Scheißspiel“. Die Steinlandpiraten haben sich auch vor den bekannten Titeln wie „Engel über dem Revier“, „Fliegender Fisch Nr.2“, „Niemandsland“, „Schwarze Galeere“ oder gar „Brunhilde“ nicht gefürchtet, sondern sie in ihrer Interpretation berührend gespielt und gesungen und wunderbar intoniert. Sie können da spielend mit den bekannten Gundermann-Interpreten mithalten und haben sich mit der ganzen CD gleich in die Königsklasse katapultiert.

Und die Geheimtips auf der CD? „Komm nicht zu spät“, musikalisch ganz anders aufbereitet, als in der bekannten Version, wirklich gelungen, hat das Zeug zum ganz neuen Lieblings-Lied. Oder auch die unbekannteren Titel „Gerade geboren“ oder „Adam und Eva“, eine sehr gute Wahl und wunderschön interpretiert.
Man hat das Gefühl, dass Gundermanns Lieder noch ein bisschen großartiger werden, wenn die Steinlandpiraten sich über sie hermachen und sie entern. Und das Kompliment kann man den Beiden ohne mit der Wimper zu zucken machen. Bitte nochmal, es gibt ja noch so viele Gundermann-Lieder.

Zur CD –Release kam Conny Gundermann, und die Seilschafterin Tina Powileit begleitete die beiden Piraten höchstpersönlich. Eine solche Ehre überrascht angesichts dieser CD gar nicht und ist absolut verdient. Das Release-Konzert war natürlich ausverkauft, das braucht man eigentlich schon gar nicht mehr zu erwähnen. Wenn solche Piraten Musik machen, muss man sich um den guten Geschmack in der deutschen Musikszene keine Sorgen mehr machen.

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