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wmeyer(R)

24.01.2013, 23:53
 

Dradio: Lange Nacht über die 900 Tage Blockade Leningrads (Infos)

Hallo,

hier wieder ein Hinweis auf eine Lange-Nacht-Dokumentation:

Sa, 26.01.13 (Freitag Nacht), 00:05-03:00 Uhr, Deutschlandradio Kultur
Sa, 26.01.13, 23:05-02:00 Uhr, Deutschlandfunk

"Aus den Fenstern blickt ER: Der Tod"
Eine Lange Nacht über die 900 Tage der Blockade Leningrads
Von Stephanie Rapp und Dietrich Möller

Die Geschichte kennt längere Belagerungen als die dieser Stadt, die einst St. Petersburg hieß und heute wieder diesen Namen trägt. Doch keine kostete so viele Opfer unter der Bevölkerung: annähernd eine Million Menschen, doppelt so viele wie während der alliierten Luftangriffe auf Deutschland, viermal mehr als durch die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Opfer des Krieges zwar, doch weniger durch Granaten und Bomben als durch - Hunger.

Die Geschichtsschreibung ist über kaum ein Martyrium so ignorant, beiläufig oder gar verfälschend hinweggegangen wie über das dieser Stadt. In der kollektiven Erinnerung hat die Tragödie Leningrads noch immer nicht den ihr gebührenden Platz. In Deutschland galt die Blockade allzu lange als gewöhnliche militärische Operation statt als von vornherein geplanter Genozid, in der Sowjetunion wurde sie zum Heldenepos stilisiert, und so ist es geblieben. Darin kommt zwar der Hunger vor, kaum aber der Hungertod Hunderttausender; und es kennt schon gar keinen Kannibalismus.

Es verschweigt Verantwortung und Verantwortliche, es kündet nicht von absurden Repressionen und vom Terror des Stalinregimes wider die geschundene Bevölkerung. Stattdessen folgt es Dmitrij Schostakowitschs heroischer '7. Symphonie', der 'Leningrader'. Wie anders klingen da die Verse Anna Achmatowas, die der 'Langen Nacht' auch den Titel gaben. Wir folgen den Jahrzehnte später protokollierten Erinnerungen von Menschen, die die Belagerung als das erlebten, was es wirklich war, als Martyrium. (dradio.de)

Siehe auch http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/langenacht/1966089/

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Viele Grüße
Wolfgang

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So eigensinnig widersprechend ist der Mensch: zu seinem Vorteil will er keine Nötigung, zu seinem Schaden leidet er jeden Zwang. (Johann Wolfgang von Goethe)

In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Folgen.
(Robert Green Ingersoll)

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