Gundi-Forum

Hallo,

ich hatte kürzlich hier den Namen Hanns-Dieter Hüsch erwähnt. Wie es sich manchmal fügt - übermorgen ist eine Gelegenheit zu entscheiden, ob Ihr das für berechtigt oder eher abwegig haltet. Dank des guten alten Dampfradios oder seiner Freunde, den elektrifizierten Hochgeschwindigkeitsstrecken:

Mi, 1. Dez. 2010, 21:05-22:00 Uhr, Deutschlandfunk
- Querköpfe
Der Niederrheiner an sich
Eine Hommage an Hanns-Dieter Hüsch
aus Anlass des fünften Todestag
Von Almuth Knigge

Der Niederrheiner an sich ... weiß nichts, kann aber alles erklären. Wohl niemand hat seinen Mitmenschen - nicht nur in der Region - besser auf den Mund geschaut als Hanns-Dieter Hüsch, Kabarettist, Scherz- und Herzbold, Finger-in-die-Wunden-Leger, Kein-Blatt-vor-den-Mund-Nehmer, Meister der minimalen Geste und der maximalen Anklage.

Wie kaum ein anderer gelang es ihm, boshaft und spitzfindig zu sein und die Provinz dennoch zu lieben, schrullig, größenwahnsinnig und absurd komisch. Aus der Ferne betrachtet bestanden seine Auftritte darin, dass er einen Packen Manuskript-Papier auf seiner kleinen Orgel von links nach rechts häufte, ein 'Geraderücker' - der den Sinn des Lebens darin sah, dass man sich nach dem Tod wiedersieht.

Am Ende war er ein Existenzialist, ein deutscher Tramp, der Gott in die Arme lief. Der soll ihn gefragt haben "Samma, willze nen Heiligenschein?" Wir wissen nicht, was Hüsch geantwortet hat - wir wissen nur, dass er auf jeden Fall im Kabaretthimmel sein muss.

Zwischen Ditz Atrops und Hagenbuch an der Theke, sturzbetrunken aber kerzengerade. Eine Hommage an Hanns-Dieter Hüsch aus Anlass des fünften Todestag des Großmeisters - mit einer Spurensuche am Niederrhein.
(dradio.de)

Gute Unterhaltung
und herzliche Grüße
Wolfgang

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