Hey Wolfgang, Liebe Leute,
ich hatte gestern auch den Kohlerundbrief gelesen...ich kann den auch nur empfehlen...er läßt sich sehr gut lesen...und ich war schockiert, da waren wohl irgendwo im entstehenden Seengebiet oder vielleicht nebenan, wo fleißig gebaggert wird - Sprengarbeiten...aber es ist wohl noch nicht klar, ob das mit dem Erdrutsch zusammenhängt...nicht dass wir uns mal über eine versunkene Stadt unterhalten müssen...jedenfalls für die Schafe ist es sehr traurig - einfach so weggerissen...hier nochmal der Text aus dem Rundbrief mit Impressum der Grünen Liga...Anjagrüßle
84 Schafe sterben bei Rutschung am Bergener See - Lausitzer Rundschau, Lokalseite Hoyerswerda, 13.10.2010
Bergen Im ehemaligen Tagebau Spreetal bei Hoyerswerda (Kreis Bautzen) hat es am Dienstag eine großflächige Rutschung gegeben. Eine von ihr ausgelöste Flutwelle riss mindestens 84 Schafe mit sich, Menschen wurden nicht verletzt. Wie das Sächsische Wirtschaftsministerium mitteilt, senkte sich gegen 14 Uhr das Erdreich auf einer Fläche von rund 1,8 Kilometern Länge und 600 Metern Breite in den Spreetaler Feldern ab.
Gut 20 Meter mussten die Hütehunde des Lautaer Schäfers Thomas Köhler am gestrigen Vormittag in die Tiefe kraxeln, um am Ufer des Bergener Sees zu saufen. Am Nachmittag wäre das Klettern nicht mehr nötig gewesen. Das Wasser stand fast auf normaler Geländehöhe. Zudem flatterten aber an den Wegen zum Ufer auch rot-weiße Absperrbänder. Gegen Mittag waren hier im ehemaligen Bereich der Tagebaue Spreetal und Bluno nämlich unvorstellbare Mengen an Erdmassen in Bewegung geraten. Sie begruben dem Stand der Dinge nach auch 84 von Thomas Köhlers Schafen. Die 276 restlichen Tiere seiner Herde standen an einer anderen Stelle, die seit gestern Nachmittag nicht mehr zugänglich war.
Die Bergbausanierer von der LMBV sprechen von einem Grundbruch, wenn sich die Erde durch Anreicherung mit Wasser quasi verflüssigt und die darüber liegende feste Decke einbricht. Das muss gestern auch nördlich von Bergen passiert sein, wo das Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland seine Flächen hat. Warum es den Grundbruch gab, ist bisher unklar. Waren Sprengungen eine halbe Stunde zuvor im Bereich des benachbarten Sabrodter Sees schuld? Der für die Sanierung in der Lausitz zuständige LMBV-Bereichsleiter Manfred Kolba konnte das gestern nicht sagen. »Vorrang hat jetzt erst einmal die Sicherheit«, erklärte er vor Ort. Also wurden zunächst alle umliegenden Waldwege abgesperrt.
So wie es gestern aussah, kamen keine Menschen körperlich zu Schaden. Außer Thomas Köhlers Schafen versank lediglich Technik im Morast. Auf dem rund 110 Hektar großen unbewohnten Areal an der Landesgrenze zu Brandenburg werden gegenwärtig Sanierungsarbeiten durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft (LMBV) durchgeführt. Fünf Lkw, die Erdmassen transportierten, wurden von dem Grundbruch überrascht. Die Fahrzeuge stürzten teilweise um oder sanken im Morast ein. Alle Fahrer konnten sich in Sicherheit bringen. Und, so erklärte der nach Bergen geeilte Ulrich Heine, seines Zeichens Geschäftsführer des Regionalen Abfallzweckverbandes Oberlausitz-Niederschlesien (Ravon), die zwischen 1998 und 2005 für 6 Millionen Euro aufwendig sanierte Müllkippe dürfte wohl ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Zumindest steht eine Anlage zum Abfackeln von Deponiegas nicht mehr so, wie sie soll. Der Ravon war erstaunlich hellsichtig. Schon 1998 ließ er nördlich der Deponie einen »versteckten Damm« bauen. Begründung: Die Kippe könnte ins Rutschen kommen.
Von Uwe Schulz
GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus
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