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Nach- und Vordenken (Gundermann)

verfasst von wmeyer(R), 24.04.2021, 02:49

Lieber Andreas,

danke für Deine Antwort.

Ich will versuchen, Dir _meine_ Sicht auf die Dinge nahezubringen. Es wird Stückwerk werden und auch Stückwerk bleiben, denn so ein Schriftverkehr ist ungleich zeitaufwendiger gegenüber einem direkten Gespräch.

Du sagst, Gundi sei für Dich ein Prophet. Nun, dann ist es so - damit mußt Du selbst zurecht kommen. Für mich ist Gundi (unter anderem) jemand, der versucht hat, Dinge zu Ende zu denken: Was hat welche Folgen? Ist ihm nicht immer geglückt, wie ich meine. Doch wer schafft das schon? Wer ist auch immer ehrlich genug zu sich selbst?

Apropos Ehrlichkeit - da kommen wir gleich auf den aktuellen Knackpunkt, die Covid-19-Pandemie.

Du erinnerst Dich an das Ende des vergangenen Jahres? Als auch die Letzten bemerkten, daß die stotternden Herbstmanöver uns nie und nimmer ein entspanntes, sondern eher ein dramatisches Weihnachten beschehren würden, sprachen alle davon, daß man _doch_schon_im_Oktober_ hätte energisch(er) handeln sollen (und nicht erst im November, zudem immer noch halbherzig).

Jetzt, im Frühjahr, wieder dasselbe: Die Hütten brennen überall, aber jedes Bundesland, gern auch jede Stadt, probiert etwas Eigenes. Wenn dann die Rauchwolken dicker und dicker werden, nicht mehr zu übersehen, hört man einen Moment auf, sich in die eigene Tasche zu flunkern. Man könnte glauben, der Ernst der Lage wäre erkannt, es wird sogar regelkonform im großen Kreis besprochen und beschlossen.

Aber keine Sorge - da findet jemand auch gleich einen ganz wichtigen Grund, die völlig unzumutbaren Zumutungen mit dem Verfassungsgericht zu stoppen. Daß der Feuerwehr bald die Schläuche ausgehen, die Brunnen versiegen - von den Leuten gar nicht zu reden - ja, das muß man dann schon in Kauf nehmen. Oh Mann (oder Frau) ...

Wenn es uns schlecht geht und eine Ärztin zu uns sagt: „Legen Sie sich mal ins Bett und kurieren das aus.“ Was machen wir da üblicherweise: Rufen wir „Freiheitsberaubung!“ und hängen ein Transparent ans Fenster? Oder sind wir froh und hoffnungsvoll, daß die Krankheit erkannt und „reparabel“ ist? Und halten uns, wenigstens bis wir wieder Aufwind spüren, an ihren guten Rat und nehmen auch die Medizin?

Vielleicht müssen wir warten, bis jeder jemanden kennt (bzw. kannte), den es dann durch die Pandemie nicht mehr gibt, oder die/der nur noch die Hälfte seiner selbst ist. Möglicherweise haben wir’s als Sippe dann vielleicht verstanden. Wahrscheinlicher scheint mir aber eher die Erfüllung der Liedzeile „Das war’s dann wohl.“

Es tönt immer: Wir müssen den Lockdown verhindern. Nein, müssen wir nicht. Wir müssen _Ansteckungen_ verhindern! Durch physische Distanz und andere Maßnahmen. Und wenn wir mal (wie gesagt, möglichst ehrlich) zurückblicken: Wer hat denn mit seinen jeweiligen Prognosen richtig(er) gelegen - die Stimmen aus der Gruppe mit Drosten, Lauterbach, Prieseman, auch Merkel, oder die anderen, die das immer jeweils für übertrieben hielten - von den Ignoranten ganz zu schweigen?

(Fortsetzung folgt)

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So eigensinnig widersprechend ist der Mensch: zu seinem Vorteil will er keine Nötigung, zu seinem Schaden leidet er jeden Zwang. (Johann Wolfgang von Goethe)

In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Folgen.
(Robert Green Ingersoll)

 

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