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4 Radiosender mit 100% Ostmusik bzw. Ostrock (Musik)

verfasst von Beate(R), 08.10.2019, 18:55

Gewalt in der Familie in DDR, BRD und Gesamtdeutschland

"Zweifellos brachte die 1968er-Bewegung frischen Wind in westdeutsche Familienverhältnisse, und nichtautoritäre Erziehungsstile wurden dort sicher populärer als im Osten.
Aber einseitig war das Gefälle auch diesbezüglich nicht.
Die DDR verbot immerhin bereits 1949 körperliche Bestrafungen an Schulen und übernahm – im Gegensatz zur BRD – gar nicht erst das im Bürgerlichen Gesetzbuch verankerte „Züchtigungsrecht“ des Vaters.
In der BRD wurde das Recht, Kinder zu züchtigen, 1958 – als Akt der Gleichberechtigung! – de facto auch den Müttern zugesprochen, an den Schulen galt es hier bis 1973. Die elterliche Misshandlungserlaubnis wurde in der BRD erst 1998 eindeutig eingeschränkt.
Im Jahr 2000 nahm dann der Bundestag endlich den Passus ins Bürgerliche Gesetzbuch auf: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“.
Dass Kinder in der DDR in einem noch höheren Maße geschädigt wurden, als es heute hierzulande wieder der Fall ist, halte ich zudem für unwahrscheinlich. Laut Kinderschutzbund Deutschland sterben jede Woche in der Bundesrepublik bis zu drei Kinder durch Misshandlung oder Vernachlässigung. Schwere Vernachlässigung durchleben 10 Prozent der Kinder, leichtere Formen von Vernachlässigung 50 Prozent. Emotional misshandelt werden 17 Prozent, körperlich 15 Prozent – ebenso viele erleiden sexuellen Missbrauch, 2 Prozent von ihnen in schwerer Form.
Die diesbezüglichen Dunkelziffern dürften hoch sein. In aktuellen Befragungen gaben 40 Prozent der Eltern an, ihre Kinder zu schlagen . Entfremdende „Sekundärtugenden“, wie sie schon im wilhelminischen Deutschland angestrebt wurden, möchten die meisten weiterhin erzeugen: 88 Prozent der Eltern wollen ihren Kindern vor allem „Höflichkeit und gutes Benehmen“ beibringen, 70 Prozent „Disziplin“.
Der von Eisenberg angeführte „Liberalisierungsschub“ ist offenkundig längst ausgebremst. Selbstverständlich schafft all das auch einen hervorragenden Nährboden für spätere destruktive, zum Beispiel rechtsradikale Haltungen."


Dieses, liebe Elke, ist ein aktuelles Dokument zum Thema mit den entsprechenden Quellenhinweisen im Anhang für die zugrunde gelegten Daten.
Es ist veröffentlicht im neuesten "Das Blättchen", 22. Jahrgang | Nummer 20 | 30. September 2019, unter dem Titel „Der Ossi wars!“ von Andreas Peglau.
http://das-blaettchen.de/2019/09/der-ossi-wars-49758.html

 

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