zur Startseite gundi.de

Gundi-Forum

Forums-Ausgangsseite

log in | registrieren

zurück zum Forum
Board-Ansicht  Mix-Ansicht

Zustandsbeschreibung? (Gundermann)

verfasst von Mario, 13.03.2007, 13:39

In welchem Zweig fängt man denn nun an zu antworten, ich habe jetzt Mal diesen gwählt.

Zum Thema IM:
Gundi ist ja in ziemlich jungen Jahren (knapp über 20) zu einem IM gworden, da er vorher ja schon seine Offizierslaufbahn abbrechen musste, ist ja die Nähe zum Staat und gleichzeitig auch die kritische Distanz zu einigen seiner Befindlichkeiten zu erkennen. Somit ist mir bisher nicht ganz schlüssig wieso Gundi sich dann schlussendlich doch überreden lassen hat bei etwas mitzumachen, was er meines Erachtens ablehnt, nämlich diese Staats- bzw. Chefhörigkeit.
Ich denke es hat viel damit zu tun, dass Gundi wie viele andere an das System geglaubt hat und es zum "Guten" verändern wollte und dies vielleicht sein beitrag sein könnte und zu gleich aber auch die Nachteile ausbügeln die ein anderes Verhalten zu tage gefördert hätten. So weit ich mich erinnern kann ging es doch um Reisekader für Brigade Feuerstein etc. pp.
Vielleicht ging es auch so in die Richtung die ein älterer Schulkamerad einschlug, als er zur Bundeswehr ging: "Das System von innen aufweichen".
Und da dies nicht gelingen konnte, kam ja dann auch die ziemlich schnelle Abkehr von SED und Stasi.

Das andere ist der Umgang damit, ich sehe auch keinen unbedingten Zwang dazu seine Vergangenheit komplett offenzulegen, dies sollte jeder mit sich selbst ausmachen, so lange er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann und keinem anderen wirklich "geschadet" hat (Gundi konnte es selbst als kritischer Mensch anscheinend).
Heutzutage beschwert sich auch niemand über unsere "informellen" Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, dieses Geheimdienstsystem ist doch auch nix was die DDR erfunden hat, sondern "nur" übertrieben. Darum sollte man diese ganzen Taten doch in eine gewisse Relation setzen, wie es Gundermann meines Erachtens mit seinem zweischneidigen Lied "Sieglinde" versucht hat.
Da geht es ja um kleine Fische im Stasinetz die keinem was getan haben oder besser gesagt wovon der Betroffene keine negativen Auswirkungen zu spüren hatte, sondern vielleicht sogar ein wenig geschütz war und gewisse Privelegien genießen konnte (z.B. Reisekader), dies aber natürlich mit einem Verlust von Privatsphäre bezahlen musste. Wenn man dann aber auf Gundi hört, dann schätzt er diese Privatsphäre als unwichtig ein, wie sie meines Erachtens ja auch im idealen sozilistischen System nicht mehr von Nöten ist, weil niemand etwas vor dem anderen zu verbergen hat.

Ich als wirklich Nachgeborener kann darin vielleicht eine gewisse Naivität von Gundi zu dem Zeitpunkt seines IM-Tätigkeitsbeginns erkennen, aber daraus kann ich ihm keinen Vorwurf machen (da stößt mir ja schon eher der Offiziersgedanke übel auf), denn wer Ideale hat macht Fehler.

Bloß noch eine "persönliche" Bemerkung, meine Eltern sind auch überwacht worden (Wanzen in der Wohnstube, Leute die einem auf dem Wochenmarkt folgen ...), aber da sie keinerlei Nachteile davon erfahren haben, werden sie sich auch Ihre Akte nicht ansehen (so sehr ich es mir als Geschichtsstudent natürlich wünschen würde), weil doch nur die Gefahr bestehen würde, dass Narben entstehen, wo jetzt keine Wunden sind.

Als Tamara Danz und mit den Augen anderer von dem Überwachungsstaat betroffener Personen kann ich natürlich verstehen, dass man dann auf Personen sauer ist, die sich nicht zu Ihrer Vergangenheit bekennen, vor allem wenn sie einen persönlich kennen und dessen Problem mit dieser Tätigkeit.
Aber wenn ich meiner Freundin glauben darf, hat Tamara Gundi wohl wieder "verziehen" gehabt, laut "Ende der Eisenzeit". "Altersmilde?"

 

gesamter Thread:

zurück zum Forum
Board-Ansicht  Mix-Ansicht
6344 Postings in 1295 Threads, 236 registrierte User, 157 User online (0 reg., 157 Gäste)
Gundi-Forum | Kontakt
{RSS-FEED}powered by my little forum