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DLF 1./2.4.18: Gedanken über Facebook (Gesellschaft)

verfasst von wmeyer(R), 05.04.2018, 00:40

Hallo,

da hier gerade desöfteren der Name Facebook fällt, ist vielleicht für manche(n) das zweiteilige Radio-Essay interessant, das der Deutschlandfunk Ostern ausstrahlte bzw. verströmte:

So, 01.04.18, 09:30-10:00 Uhr, Deutschlandfunk (Teil 1)
Mo, 02.04.18, 09:30-10:00 Uhr, Deutschlandfunk (Teil 2)
Du bist das Produkt
Über Facebook
Von John Lanchester
Aus dem Englischen von Anna Panknin

„Ich habe Angst vor Facebook”, schreibt John Lanchester in einem Essay, der sich einigen Neuerscheinungen zur digitalen Gesellschaft widmet. Im großen Rückblick versucht der Essay, dem Phänomen Facebook auf die Spur zu kommen. „Der Ehrgeiz des Unternehmens, seine Rücksichtslosigkeit, das Fehlen einer moralischen Richtschnur machen mir Angst. Das geht zurück an den Punkt, als Mark Zuckerberg nach ein paar Drinks an seiner Tastatur eine Webseite schuf, die das Aussehen von Leuten vergleichen wollte. Nur so, weil es möglich war, so was zu machen. Das ist das grundlegende Ding von Facebook, dessen Motivation nicht verstanden wird: Es macht etwas, weil es möglich ist. Wachse und multipliziere dich und mache Geld. Warum? Es gibt kein Warum. Nur so.”

John Lanchester schreibt über seine Vorbehalte gegen Facebook. Sein Essay erschien im August 2017 im London Review of Books. John Lanchester, geboren 1962 in Hamburg, wuchs in Ostasien auf und lebt in London. Für seinen 1996 erschienenen Debütroman ,The Debt to Pleasure’ wurde der britische Schriftsteller mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. In Deutschland gelang Lanchester 2012 der Durchbruch mit dem Roman ,Kapital’, englisch ,Capital’, einem Buch über das Leben in der Großstadt in den Zeiten der Finanzkrise.
(deutschlandfunk.de)

Nachlesen und -hören kann man es hier:

- Über Facebook: Du bist das Produkt (1/2)
(Hier kann das _ganze_ Essay gelesen werden.)

- Über Facebook: Du bist das Produkt (2/2)

- Mit der Dlf Audiothek App (nicht selbst ausprobiert)

Herunterladen (und Hören):

- Teil 1: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/...2_dlf_20180401_0930_278da4af.mp3

- Teil 2: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/...2_dlf_20180402_0930_d88f8325.mp3

Welche Gedanken von John Lanchester haben sich mir besonders eingeprägt?

"Das bedeutet, dass Facebook - mehr noch als im Werbegeschäft, im Überwachungswesen aktiv ist. Genaugenommen ist es das größte überwachungsbasierte Unternehmen in der Geschichte der Menschheit. Es weiß weit mehr über dich als der übergriffigste Staat je über seine Bürger wusste."

"Ich habe viel über Facebook nachgedacht und was mich immer wieder beschäftigt, ist die Tatsache, dass seine User nicht begreifen, was es eigentlich tut. Was Facebook tut, ist, dass es dich beobachtet und dann die Informationen über dich und dein Verhalten dazu benutzt, um Werbung zu verkaufen. Ich glaube nicht, dass es jemals eine größere Diskrepanz gegeben hat zwischen dem, was ein Unternehmen vorgibt zu tun - in Facebooks Fall 'verbinden, vernetzen', 'Gemeinschaft schaffen' - und der kommerziellen Realität."

Also, "denk lieber nochmal drüber nach" (Stefan Stoppok).

Viele Gedanken wünscht
Wolfgang

---
So eigensinnig widersprechend ist der Mensch: zu seinem Vorteil will er keine Nötigung, zu seinem Schaden leidet er jeden Zwang. (Johann Wolfgang von Goethe)

In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Folgen.
(Robert Green Ingersoll)

 

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