Liebe Forumsleser,
wer hätte das gedacht, das man für wenig Geld bei Gundi e.V. einen echten Abenteuerurlaub erleben kann. Alle die mit in Tübingen waren, werden sich sicherlich noch lange daran erinnern, was passieren kann, wenn man eine Reise tut. Meinen Kindern hat es gefallen und das ist mir immer am wichtigsten.
Leider konnte ich nicht an den abendlichen Diskussionsrunden teilnehmen, dewegen von mir an dieser Stelle einige wenige Anregungen, wie man bzw. wo man schon dabei ist, unsere Gesellschaft menschenfreundlicher zu gestalten.
Herzliche Grüße aus Saalfeld und bis demnächst
Norbert Schneider
1. Archiv der Zukunft - DOKUMENTARFILM „KINDER!“
2. zur aktuellen Finanzkrise -MDR Figaro 5.10. 15.00 Radiocafe
"Bescheidenheit statt Größenwahn
Wie kann der Finanzkapitalismus reformiert werden?"
DOKUMENTARFILM „KINDER!“
Mehr als zwei Jahre lang haben Reinhard Kahl und sein Team Kinder in der Natur, in Kindergärten, Schulen und Forschungseinrichtungen begleitet. Aus mehr als 250 Stunden Beobachtungen ist eine Dokumentation von 100 Minuten entstanden. Eindrucksvolle Bilder werfen einen neuen Blick auf die Kinder, diese bekannten, unbekannten Wesen. Man sieht einen „Tierfilm über Menschen.“ Aber anders als andere Tiere brauchen Menschen Kultur. Der Film zeigt wie die „kulturelle Intelligenz“ der Kinder herausgefordert wird.
Neuerdings sprechen Evolutions-Anthropologen von dieser „kulturellen Intelligenz. Sie fanden heraus, dass schon Kinder mit 18 Monaten anderen Kindern helfen und sie an ihrem Wissen teilhaben lassen. Aber es ist noch gar nicht lange her, da wurden Babys ohne Betäubung operiert, weil man ihnen keine Empfindungen zuschrieb, vom Bewusstsein ganz zu schweigen. Und immer noch werden Kinder unter drei häufig nicht für „sozialfähig“ gehalten und damit von einer Welt der Anregungen und Herausforderungen getrennt.
Aber nie haben Menschen so viele Zellen im Gehirn wie als kleine Kinder. Nervenzellen, die nicht genutzt werden, verschwinden. Die Architektur jedes Gehirns ist ein Protokoll seiner Benutzung. Wie sollten alltägliche Lebensräume von Kindern aussehen, damit sie ihre Lernlust und Neugier erhalten?
Kaum einer bestreitet heute noch, dass sich keine Investition höher verzinst, als die in die Bildung und zwar umso mehr, je jünger die Kinder sind. Dennoch werden alle bloßen Kosten-Nutzen-Strategien scheitern, wenn ihnen die Begeisterung, ja die Liebe für die Kinder fehlt.
Reinhard Kahl hat vor drei Jahren die Dokumentation „Treibhäuser der Zukunft – Wie Schulen in Deutschland gelingen“ gedreht. Sie war eigentlich nicht fürs Kino gedacht, wurde dort aber oft gezeigt, u.a. in einer Matinee in 28 CinemaxX Kinos. In verschiedenen Fassungen lief der Film im Fernsehen. Mehrere zehntausend DVDs wurden verbreitet. Viele finden es überraschend, dass bei diesem Film darüber, wie Bildung gelingt, den Leuten Tränen in die Augen schießen. Warum ist da überraschend?
Ab sofort ist über www.archiv-der-zukunft.de die DVD mit dem Film für 15 Euro erhältlich. Bestellungen
an: bestellungen@archiv-der-zukunft.de
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Zum Beispiel ein Ausflug der Hamburger Kinderkrippe Tornquiststraße in den Wald. Die Expedition dehnt sich aus. Am Ende sind die kleinen Kinder mehr als sechs Stunden auf den Beinen. Sie sind neugierig und die ganze Zeit hellwach. Der Senior der Gruppe ist gerade mal zwei Jahre und zehn Monate alt. Kindern dieses Alters traute man bisher nicht viel zu. Aber sie können mehr.
„Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge“, sagt der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther in KINDER!: „Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann, es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.“
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„Zur Erziehung eines Kindes bedarf es eines Dorfes“, lautet ein häufig zitiertes afrikanisches Sprichwort. Aber was heißt das in einer Welt, in der die Dörfer verschwinden, selbst auf dem Land?
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Überall werden herkömmliche Bilder von Kindern revidiert: „Hören wir doch mit der Vorstellung auf, das Kind sei ein defizitäres Wesen“,
sagt der Nestor der deutschen Pädagogik Hartmut von Hentig. „Es ist in seiner Weise fabelhaft vollkommen. In keinem Abschnitt unseres Lebens lernen wir so viel wie in der Kindheit. Und zwar von uns aus, spontan, ohne Zwang, ohne Noten. Wir wollen doch Herr unseres Lebens werden.“
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Der Film ist dem Lerngenie der Kinder auf der Spur.
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So., 05.10
MDR Figaro 15.00 Radio-Café
Thema: "Bescheidenheit statt Größenwahn
Wie kann der Finanzkapitalismus reformiert werden?"
Gäste: Margrit Kennedy, Expertin für Komplementäre Währungen,
Edgar Most, DDR-Notenbanker, Direktor der Deutschen Bank Berlin a.D.,
Dietmat Kokott, Präsidiumsmitglied beim "Wittenberg-Zentrum für Global Ethik e.V."
Musik: Stephan König (Piano)
Moderation: Thomas Bille
Live aus der Moritzbastei Leipzig |