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Sarah(R)

21.08.2022, 15:38
 

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz (Gesellschaft)

Es regt sich Widerstand gegen die selbstzerstörerische Sanktionspolitik der Bundesregierung: In einem Offenen Brief fordert die Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis in Sachsen-Anhalt von Kanzler Olaf Scholz (SPD), alle Sanktionen gegen Russland zu stoppen und Verhandlungen zur Beendigung des Krieges aufzunehmen. Die Handwerker fragen den Kanzler etwa: „Wollen Sie wirklich für die Ukraine Ihr Land opfern?“ Schließlich würden die Unterzeichner bei den Bürgern erfahren, „dass die breite Mehrheit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern“. Das sei „auch nicht unser Krieg!“ und keinesfalls könne bei der Ukraine „von einem lupenreinen demokratischen Staat gesprochen werden“. Voraussetzung für die Aufnahme von diplomatischen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges sei außerdem eine realistische Einschätzung der Lage: „Niemand kann ernsthaft glauben, dass Russland auf die Krim verzichten wird. Wer das als Bedingung für Verhandlungen macht, hat kein Interesse an einem baldigen Ende des Krieges.” Wir geben den Brief hier im Wortlaut wieder: http://www.nachdenkseiten.de/?p=87080

Beate(R)

22.08.2022, 06:57
(editiert von Beate, 22.08.2022, 07:08)

@ Sarah

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

» Es regt sich Widerstand gegen die selbstzerstörerische Sanktionspolitik der
» Bundesregierung: In einem Offenen Brief fordert die
» Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis in Sachsen-Anhalt von Kanzler Olaf
» Scholz
(SPD), alle Sanktionen gegen Russland zu stoppen und
» Verhandlungen zur Beendigung des Krieges aufzunehmen. Die Handwerker fragen
» den Kanzler etwa: „Wollen Sie wirklich für die Ukraine Ihr Land opfern?“
» Schließlich würden die Unterzeichner bei den Bürgern erfahren, „dass die
» breite Mehrheit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer
» erarbeiteten Lebensstandard zu opfern“. Das sei „auch nicht unser Krieg!“
» und keinesfalls könne bei der Ukraine „von einem lupenreinen demokratischen
» Staat gesprochen werden“. Voraussetzung für die Aufnahme von diplomatischen
» Verhandlungen zur Beendigung des Krieges sei außerdem eine realistische
» Einschätzung der Lage: „Niemand kann ernsthaft glauben, dass Russland auf
» die Krim verzichten wird. Wer das als Bedingung für Verhandlungen macht,
» hat kein Interesse an einem baldigen Ende des Krieges.” Wir geben den Brief
» hier im Wortlaut wieder:
» http://www.nachdenkseiten.de/?p=87080

Die Sorge wächst: Es gibt weitere Brandbriefe an die Regierung.
Betreffs der Gasumlage nimmt die Entwicklung „bedrohliche Ausmaße“ an.

Wie die Berliner Zeitung gestern abend aktuell meldete, gibt es weitere alarmierende Briefe aus dem Osten Deutschlands, so von 7 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, den parteilosen Bürgermeistern von Sassnitz, Sellin, Bergen und weiteren Orten auf der Insel Rügen.
Sie schlagen die Nutzung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 vor. Wenn es technische Schwierigkeiten gebe, diese etwa über die Pipeline Nord Stream 1 zu gewährleisten, müsse man neue Wege finden. Nord Stream 2 sei eine Möglichkeit. „Wir sind der Meinung, dass der von der Bundesregierung eingeschlagene Weg, sich von den Energieträgern Russlands zu trennen, nicht der Richtige ist.“ Um die Energiesicherheit, insbesondere die Versorgung mit Gas, ausreichend zu gewährleisten, empfehle man zusätzlich zu Nord Stream 1 die Nutzung von Nord Stream 2.
In dem Papier ist die Rede von Sorgen angesichts der Planungen der Bundesregierung zur Gasversorgung und der dafür notwendigen Infrastruktur. Derzeit geplante Alternativen gingen mit enormen Kosten- und Zeitaufwand einher. Der geplante Ausbau der Windkraft wird kritisiert. Mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine heißt es in dem Schreiben der Bürgermeister, man verurteile „auf das Schärfste dieses Kriegsgeschehen“. Dennoch gelte es abzuwägen, wie groß die Schäden für die Bevölkerung und die Wirtschaft in der eigenen Region werden könnten.

In einem parteiübergreifenden Brandbrief von 22 verzweifelten Politikern aus der sächsischen Stadt Schneeberg im Erzgebirge wird deutlich gemacht, dass die aktuelle Energiepolitik schwerwiegende Folgen für viele Bürgerinnen und Bürger hat. Sie sind mit ihrem „Hilferuf“ nicht die einzigen besorgten Politiker.
Der Initiator der Schreibens, Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert, will den Brief bewusst als „Hilferuf“ und „überparteilich“ verstanden wissen. Es gehe um das „Stimmungsbild aus der Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft“. Neben mehreren Stadtratsfraktionen wird der Brandbrief auch von lokalen Unternehmen mitgetragen.
Beklagt werden demnach die steigenden Energie- und Rohstoffpreise. Mit der beschlossenen Gasumlage nehme die aktuelle Entwicklung „bedrohliche Ausmaße an“, heißt es. Firmen und Familien würden die finanziellen Belastungen bald nicht mehr tragen können.
Der Bürgermeister, die 22 Politiker und die Unternehmen sehen vor allem den Mittelstand gefährdet, der sei bislang „Garant für sozialen Frieden“ gewesen. Die andauernden Aufforderungen zum Energiesparen bezeichnen sie als „Alibimaßnahmen“.
Damit die Deutschen auch wirklich im Winter entlastet werden, müssten die Sanktionen gegen Russland hinterfragt werden, heißt es weiter. Auch eine Rückkehr zu fossilen Energieträgern müsse in Erwägung gezogen werden.

Zur Verbesserung der Gasversorgung hat sich jetzt auch der Bundestagsvizepräsident und FDP-Vize Wolfgang Kubicki für die Öffnung der Ostseepipeline Nord Stream 2 ausgesprochen. „Wir sollten Nord Stream 2 jetzt schleunigst öffnen, um unsere Gasspeicher für den Winter zu füllen“, sagte Kubicki dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag. Es gebe „keinen vernünftigen Grund, Nord Stream 2 nicht zu öffnen“.

Quellen: http://prod.berliner-zeitung.de/new...it-durch-nord-stream-2-li.251051
http://prod.berliner-zeitung.de/new...n-brandbrief-an-habeck-li.258847

Beate(R)

22.08.2022, 10:35

@ Sarah

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

Ein breites Bündnis aus Sozialverband VdK Deutschland, Sozialverband SoVD, dem Deutschen Mieterbund und der Tafel Deutschland forderte am Freitag nachmittag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, sofort einen Sozialgipfel einzuberufen:

In dem gemeinsamen Brief heißt es: »Angesichts steigender Preise für Energie und Lebensmittel sowie der Folgen der Coronapandemie und des Ukraine-Krieges haben mittlerweile viele Menschen in Deutschland Angst vor der Zukunft. Sie wissen nicht, wie sie die höheren Rechnungen für Strom, Gas und Öl bezahlen und durch Herbst und Winter kommen sollen.« Die Bundesregierung hat zwar ein weiteres Entlastungspaket angekündigt. Bei einer »konzertierten Aktion« hat sie zudem mit Arbeitgebern und Gewerkschaften gesprochen und will die Gespräche im September fortführen. Doch mit den wirklich Betroffenen und ihren Vertreterinnen und Vertretern wurde bislang nicht geredet. »Wir als Bündnis fordern Sie daher auf, so schnell wie möglich die Betroffenen zu beteiligen und einen Sozialgipfel einzuberufen. SoVD, VdK, Tafel Deutschland und Deutscher Mieterbund stehen dafür bereit«, heißt es in dem Brief weiter.

»Über zwei Millionen Menschen suchen derzeit regelmäßig Unterstützung bei den Tafeln, das sind so viele wie nie zuvor. Jede dritte Tafel musste bereits einen Aufnahmestopp verhängen, weil die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer an ihrer Belastungsgrenze sind oder Lebensmittel fehlen. Deutschland befindet sich längst in einer akuten Notsituation. Darauf muss die Politik zügig reagieren. Mit den ersten beiden Entlastungspaketen wurde bereits viel Geld ausgegeben, das kommt bei den Betroffenen aber nicht an«, sagt Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafel Deutschland e. V.

Als die drängendsten Themen sehen Tafel Deutschland und die Bündnispartner eine 300-Euro-Energiepauschale für Rentnerinnen und Rentner, höhere, armutsfeste Regelsätze bei Bürgergeld und Grundsicherung, eine zügige Wohngeldreform, einen dauerhaften Heizkostenzuschuss für alle einkommensschwachen Haushalte, ein Kündigungsmoratorium für Mieterinnen und Mieter sowie die Einführung der Kindergrundsicherung.

Quelle: junge Welt, 22.08.2022 http://www.jungewelt.de/artikel/433...-immobilienhai-auf-der-spur.html

Pfeffi(R)

22.08.2022, 17:49

@ Sarah

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

Ich sah neulich mal wieder das aus DDR-Zeiten bekannte Symbol der Oppositionellen "Schwerter zu Pflugscharen". Viele dieser jungen Leute wurden in der Wendezeit zu Bürgerrechtlern und Mitgliedern bei Bündnis 90/Die Grünen. Welches Symbol würden sie wohl heute favorisieren? "Pflugscharen zu Schwertern"?

Sarah(R)

28.08.2022, 09:50
(editiert von Sarah, 28.08.2022, 10:03)

@ Pfeffi

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

» Ich sah neulich mal wieder das aus DDR-Zeiten bekannte Symbol der
» Oppositionellen "Schwerter zu Pflugscharen". Viele dieser jungen Leute
» wurden in der Wendezeit zu Bürgerrechtlern und Mitgliedern bei Bündnis
» 90/Die Grünen. Welches Symbol würden sie wohl heute favorisieren?
» "Pflugscharen zu Schwertern"?

Ja, Pfeffi, genauso beantworten sie leider Deine Frage und machen sich deshalb nachträglich vollkommen unglaubwürdig.
Einen Tag nach Deinem Posting erschien postwendend unter genau diesem Titel der von Dir gestellten Frage "Pflugscharen zu Schwertern" folgender interessanter lesenswerter Artikel im OVERTON-Magazin aus dem renommierten Westend-Verlag, der Deine Frage bejaht mit der traurigen Feststellung:
"Ja, das Militär hat gesiegt. Und bei den Rüstungsfirmen explodieren nun die Gewinne. Und ganze vorneweg bei diesem allgemeinen Militärgerassel marschiert jene Partei, die mal die NATO abschaffen, Schwerter zu Pflugscharen machen wollte. Ihre so junge wie nassforsche Außenministerin steht auf Härte, möchte mit den Sanktionen Russland so schwächen, dass »es jahrelang volkswirtschaftlich nicht mehr auf die Beine kommt«. Das ist nicht mehr die Sprache der Diplomatie.
Wer so denkt, dementsprechend handelt, nimmt in Kauf, dass das eigene Land – vielleicht auch ohne direkten Krieg – vor die Hunde geht. Nimmt in Kauf, dass die Klimakatastrophe immens beschleunigt wird...
Wer wie Baerbock Russland »ruinieren« möchte (was für eine Sprache!), der provoziert einen langen Krieg, treibt einen Kontinent an den Abgrund. Der möchte nicht, dass die Diplomatie in die Offensive geht...
Denn kollektiv ist die Entsorgung der Nachdenklichkeit und groß ist diese neue Lust auf schweres Militärgerät und die Begeisterung für Pulverdampf und Stahlgewitter – beispielhaft dafür stehen der NATO-olivgrüne Anton Hofreiter, nun ein enthemmter Kriegsfundi, die grüne Außenministerin und ein grüner Vizekanzler, der die Weichen Richtung Kriegswirtschaft und Verarmung stellt."
Der Beitrag ist hier vollständig zu lesen:

Quelle:http://overton-magazin.de/kommentar...ntar/pflugscharen-zu-schwertern/

Beate(R)

29.08.2022, 10:03

@ Pfeffi

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

» Ich sah neulich mal wieder das aus DDR-Zeiten bekannte Symbol der
» Oppositionellen "Schwerter zu Pflugscharen". Viele dieser jungen Leute
» wurden in der Wendezeit zu Bürgerrechtlern und Mitgliedern bei Bündnis
» 90/Die Grünen. Welches Symbol würden sie wohl heute favorisieren?
» "Pflugscharen zu Schwertern"?

Im gleichen Zusammenhang ist auch dieser kritische Kommentar zum Thema von Jens Berger auf den NachDenkSeiten von Albrecht Müller, Planungschef im Bundeskanzleramt unter den Bundeskanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt, sehr zu empfehlen.
Er setzt sich mit den aktuellen Aussagen führender grüner Politiker auseinander und konstatiert:

"Die Grünen haben ihren langen Weg von einer pazifistischen Partei zur Kriegstreiber-Partei Nummer Eins abgeschlossen. Wer sich die Äußerungen der grünen Spitzenpolitiker anhört, kann zu keinem anderen Schluss kommen. Die Transformation von der kleinen, lieben, grünen Raupe „Nimmerkrieg“ in einen borstigen olivgrünen Panzer-Käfer ist nicht mehr reversibel. Das sollte allerspätestens jetzt allen aktiven und potentiellen Grünen-Wählern klar sein. Wer grün wählt, wählt Krieg und ist kein Mitläufer, sondern ein Mittäter."

Jens Berger ist freier Journalist und politischer Blogger der ersten Stunde und Chefredakteur der NachDenkSeiten. Er befasst sich mit und kommentiert sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen.
Berger ist Autor mehrerer Sachbücher, etwa „Der Kick des Geldes“ (2015) und des Spiegel-Bestsellers „Wem gehört Deutschland?“:
Zum Artikel: http://www.nachdenkseiten.de/?p=84345#more-84345

Sarah(R)

30.08.2022, 18:44

@ Pfeffi

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

» Ich sah neulich mal wieder das aus DDR-Zeiten bekannte Symbol der
» Oppositionellen "Schwerter zu Pflugscharen". Viele dieser jungen Leute
» wurden in der Wendezeit zu Bürgerrechtlern und Mitgliedern bei Bündnis
» 90/Die Grünen. Welches Symbol würden sie wohl heute favorisieren?
» "Pflugscharen zu Schwertern"?

Heute veröffentlicht die Berliner Zeitung einen bedeutsamen, beachtenswerten, herausragenden Artikel von
Oskar Lafontaine:
„Deutschland handelt im Ukraine-Krieg als Vasall der USA“
Der Krieg in der Ukraine und das Elend der deutschen Außenpolitik: Europa braucht eine eigenständige Sicherheitspolitik.
Eine Fundamentalkritik an der Ampel.

http://www.berliner-zeitung.de/poli...ieg-als-vasall-der-usa-li.261471

Beate(R)

01.09.2022, 07:13

@ Pfeffi

Offener Brief aus Ostdeutschland an Bundeskanzler Scholz

Für Heizung, Brot und Frieden
Wir sollen frieren, während Aktionäre der Rüstungsschmieden profitieren.

http://www.jungewelt.de/artikel/433...ür-heizung-brot-und-frieden.html

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