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Mario

20.03.2007, 14:05

@ nils

wie reagiert der staat?

Moin Nils,
sicher machen die Verkehrstoten oder die Toten durch andere "normalen" Aktivitäten, die Verbrechen durch Mauer und Terrorismus keinen Deut besser.
Aber man sollte halt auch Mal aus seiner Tunnelperspektive rauskommen und sich mit anderen Dingen beschäftigen, die auch, wenn sie vielleicht gut gemeint sind, viel mehr Unheil anrichten als Dinge die von Grund auf schon menschenverachtend sind.
Aber da die wenigsten Toten auf Autobahnen sterben (die meisten gibt es wohl auf Landstraßen und da gibt es Tempolimits), hilft ein Tempolimit da auch bei den Unfalltoten wenig, aber es würde der Umwelt ein wenig weniger schaden.

Sicher ist schlechte Presse in einer Mediengesellschaft nicht gerne gesehen, aber darum ändert sich doch an der Politik nix und da war halt ein autoritäres System viel fragiler, darum finde ich den Steimle Satz immer noch gut, weil es halt eine gewisse Stille gab und wer die Stille störte wurde zwangsläufig gehört, dass die Folgen davon oftmals nicht die besten waren, bleibt ja unbestritten (wie bei dem erst jetzt veröffentlichten Roman von Bräunig "Rummelplatz").

Adios
Mario

nils

20.03.2007, 14:53

@ Mario

wie reagiert der staat?

hallo mario,

ich beschäftige mich durchaus auch mit anderen themen.
von tunnelblick kann da also keine rede sein. ich finds
aber problematisch, wenn in einer debatte um IMs auf
einmal verkehrstote oder der konsum-"terror" ins feld
geführt werden. das sind einfach völlig andere themen.
finde ich zumindest.

> ... wer die Stille störte wurde zwangsläufig gehört ...

das stimmt einfach nicht. wer in den knast wanderte, wurde
doch nicht gehört. verbotene bücher hat allein der zensor
gelesen, sonst niemand. und es gab oft überhaupt keine chance,
in der öffentlichkeit gehört zu werden. heute ist die chance,
in der öffentlichkeit gehört zu werden, sehr klein, aber sie
ist da. und deshalb halte ich den steimle-satz nach wie vor
für falsch.

übrigens würde mich mal der genaue wortlaut des zitats
interessieren. beim zitieren aus dem gedächtnis entstehen
oft flüchtigkeitsfehler, die das original-zitat zuweilen
doch entstellen. und was mich stutzig macht, ist, daß
ich den steimle-satz in der von dir zitierten form
nirgendwo im netz gefunden hab.

gruß

nils

ps:

es gibt auf landstraßen zwar häufig ein tempolimit,
aber generell gilt nur eine richtgeschwindigkeit.
bei autobahnähnlichem ausbau gilt auch bei landstraßen
kein tempolimit. und es fällt auf, daß deutschland
der einzige staat in europa ohne flächendeckendes
tempolimit ist. was die statistik angeht:

> Wie der ADAC mitteilt, starben im Jahr 2004 auf Bundes-
> und Landstraßen 3 664 Menschen - das sind rund zwei Drittel
> aller bei Verkehrsunfällen Getöteten. ... auf den deutschen
> Autobahnen ... kamen im vergangenen Jahr 694 Menschen bei
> Verkehrsunfällen ums Leben, dies entspricht zwölf Prozent
> aller Verkehrstoten. Auf Innerortsstraßen waren es 1 484.

http://www.weltzeituhr.com/reise/groesstes_unfallri.shtml

Mario

20.03.2007, 21:09

@ nils

wie reagiert der staat?

Moin Nils,
dies mit dem Tunnelblick war nicht auf Dich bezogen, sondern auf gewisse Debatten bzw. Entscheidungen in oberen Gefilden.

Natürlich sind IM und Unfalltote völlig andere Themen, aber sie haben beide etwas mit Sicherheit zu tun und über den Umweg heutige Sicherheit und Terrorismus, ist man (oder ich) dann doch ziemlich schnell bei Sachen, die das ganze doch unter einem anderen Blickwinkel betrachten lassen, was die Sache an sich nicht besser macht, aber solche partiell gehaltenen Diskussionen versperren meines Erachtens doch die Gesamtbetrachtung, weil ein kleiner Teil als das "Böse" herausgegriffen wird hinter dem alles andere verblasst und somit jedes Mittel Recht ist dieses zu bekämpfen und dabei andere Probleme unter den Tisch fallen zu lassen.

So war es früher mit dem Staatsfeind, so ist es heute der Terrorist, mit dem man ein neues Überwachungssystem etablieren kann und Auslandseinsätze bzw. Kriege führen kann um damit auch von inneren Problemen abzulenken bzw. diese auszublenden.


Ach so, der Satz von Steimle stammt (wenn ich mich nicht irre) aus einem "Jugendmagazin" der Ostsächsischen Sparkasse namens jsc.

Adios
Mario

Dieter1

04.04.2007, 20:56

@ Stephan

IM Grigorie

Falls sich jemand dafür interessiert, hört Euch doch einfach mal an was Gundi selbst, im O- Ton, zu diesem Thema zu sagen hat.

[link=http://www.klangkontext.de/mp3/gundiddr.mp3]

Ich sehe es übrigens genauso wie er. Die DDR gibt es nicht mehr. Leichenfledderei wird doch schon im Übermaß von den selbsternannten "Bescheidwissern" betrieben.

Nils, verzeih mir. Nur dieses eine Mal mußte ich Deine, von mir sonst verachtete Methode der Wissensvermittlung anwenden.

Dieter

nils

04.04.2007, 21:41

@ Dieter1

es geht nicht um leichenfledderei

» Die DDR gibt es nicht mehr.

das ist zweifellos richtig.

» Leichenfledderei wird doch schon im Übermaß von den
» selbsternannten "Bescheidwissern" betrieben.

das scheint zwar richtig, ist aber zumindest in diesem
kontext kein argument. es geht darum, von den fehlern
der ddr zu reden, also qualifizierte kritik zu üben,
um gerade der leichenfledderei etwas zu entgegen.

» Nils, verzeih mir. Nur dieses eine Mal mußte ich Deine,
» von mir sonst verachtete Methode der Wissensvermittlung
» anwenden.

darauf einen gerhard schöne: alles muß klein beginnen.

nils

selbst die großschReibung ...

Dieter1

05.04.2007, 21:26

@ nils

es geht nicht um leichenfledderei

Nils, wie ich aus Deinen Beiträgen zum Thema entnehmen kann, bestand die DDR nur aus Fehlern, Unterdrückung und Stasi. Das ist keine qualifizierte Kritik sondern die heute übliche und in den dominierenden Medien wiedergegebene Sicht auf die DDR. Trotz aller Mängel und Schwächen war es mein Staat und ich werde mich hüten, diesen selbsternannten "Bescheidwissern" noch die Legitimation für ihre Leichenfledderei zu liefern. Zugegeben, so wie sie war, war sie nicht perfekt und so möchte ich sie auch nicht unbedingt zurück haben. So wie sie hätte werden können, Ende 89, das ginge schon in Ordnung. Zum Glück ist der heutige Zustand der Gesellschaft nicht das Ende der Geschichte. Ich habe da noch Hoffnung. Wir haben's verdöst, sang Gundi. Die Enkel werden's richten...

Dieter

nils

05.04.2007, 22:03

@ Dieter1

auch grundsätzliche kritik ist nötig - gerade für die enkel

hallo dieter,

» wie ich aus Deinen Beiträgen zum Thema entnehmen kann,
» bestand die DDR nur aus Fehlern, Unterdrückung und Stasi.

was für ein quatsch. hier ging es um die IM-geschichte von
gundi. es wurde auch ausführlich darüber diskutiert, warum
gundi bestimmte dinge getan hat. über seine träume und über
seine illussionen.

aber darum geht es dir gar nicht. dir paßt einfach nicht,
daß ich auf bestimmte fehler hinweise, ganz egal, was ich
sonst schreibe. soll ich in der dedatte ständig ein schild
vor mir hertragen, welche sachen ich in der ddr gut fand,
damit ich dann das recht hab, auch fehler zu nennen?

und selbst wenn ich dieses schild ständig vor mir
hertragen würde, auch dann würdest du mir vorwerfen,
den leichenfleddern argumente zu liefern. und selbst
wenn es so wäre, die debatte um die ddr ist mir zu
wichtig, als daß ich sie nicht fortführen würde.

» Trotz aller Mängel und Schwächen war es mein Staat

wenn es wirklich dein staat war, warum bist du dann
nicht bereit, über seine vorteile UND seine nachteile
zu reden? sicher hatte die ddr auf sozialem gebiet
viele vorteile. aber auf politischem gebiet gab es
viele gravierende nachteile, die dazu führten, daß
es für viele eben nicht ihr staat war, sondern die
mehrheit dafür war, die alten herren an der ddr-spitze
in rente zu schicken und etwas neues zu probieren.
daß dieser versuch, etwas neues zu probieren, so
gründlich schief ging, hat damit zu tun, daß vor
89 kritik an der ddr massiv unterdrückt wurde und
es so 89 keine konzepte gab, wie es weitergehen soll.

» und ich werde mich hüten, diesen selbsternannten
» "Bescheidwissern" noch die Legitimation für ihre
» Leichenfledderei zu liefern.

es geht darum, neben den vorteilen der ddr auch ihre
fehler zu benennen. wer das mit blick auf die
leichenfledderei der bescheidwisser ablehnt, lügt
sich erstens selbst in die tasche und überläßt außerdem
die kritik an der ddr allein den leichenfleddern.

so, wie die ddr war, hatte sie neben einigen guten
dingen auch grundsätzliche fehler. und so will ich sie
auf keinen fall wiederhaben. wer sich aber um die fehler
der ddr nicht kümmert, wird beim nächsten versuch diese
grundsätzlichen fehler wiederholen. und dann werdens auch
die enkel wieder verdösen.

allerdings werde ich den eindruck nicht los, daß für dich
jede grundsätzliche kritik an der ddr leichenfledderei ist.
dann aber hat es keinen sinn, eine debatte über die ddr zu
führen.

nils

nils

06.04.2007, 00:34

@ Dieter1

hannah arendt und die leichenfledder in dresden

über was man so stolpert, wenn man bei google hannah eingibt:
was viele der leichenfledder (insbesondere die am
hannah-arendt-institut in dresden) gern übersehen:

für arendt war die ddr kein totalitärer staat. denn die totale
herrschaft beziehe sich auf alle bereiche des menschlichen lebens,
nicht nur auf die politischen. im nationalsozialismus habe eine
völlige verkehrung der rechtsordnung geherrscht. verbrechen und
massenmorde seien die Regel gewesen. neben dem terror hält sie
das streben nach weltherrschaft für ein wichtiges kennzeichen der
totalen herrschaft

quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hannah_Arendt

wenn man sich auf arendt bezieht, gabs in der ddr also keine
totalitäre diktatur. aber eben trotzdem eine diktatur.
angeblich die der arbeiterklasse, aber es war wohl eher
eine diktatur alter, seniler politbürokraten.

es ist übrigens nicht das erste mal, daß ich auf hannah arendt hinweise.
wer also behauptet, ich sehe in der ddr nur fehler, unterdrückung
und stasi, liegt ziemlich daneben. es ist mir sehr wichtig, mich
von der leichenfledderei abzugrenzen. aber etwas mehr als ein paar
mängel und schwächen sehe ich schon, was die ddr angeht. gerade
damit der jetzige zustand nicht das ende der geschichte ist, muß
über fehler und stärken der ddr geredet werden. die leichenfledderer
reden nur über die fehler. darauf zu reagieren, in dem man nur noch
über die stärken der ddr redet und nicht mehr über die fehler, ist
absurd.

nils

Dieter1

06.04.2007, 21:54

@ nils

hannah arendt und die leichenfledder in dresden

Hallo Nils, vielen Dank für Deine Ausführungen. Sie waren, wie so oft, sehr langatmig und belehrend.
Da Du heute Dein Fett schon von den anonymen Autonomen weg hast, möchte ich Dir zu einem späteren Zeitpunkt antworten. Ich hoffe auf Dein wohlwollendes Einverständnis.

Frohe Ostern und FRIEDEN, Dieter

nils

06.04.2007, 22:36

@ Dieter1

hannah arendt und die leichenfledder in dresden

hallo dieter,

deine ausführungen waren, wie so oft, leider
absolut nichtssagend. und ich bezweifle, daß
sich zu einem späteren zeitpunkt daran etwas
ändern wird.

und es ist schon erstaunlich, daß dir die
langatmigen Aussagen der anonymen autonomen
so gefallen (sie wurden übrigens fast wörtlich
bei wikipedia kopiert, ohne auf die quelle
hinzuweisen. aber offenbar stören dich lange
zitate nur dann, wenn ich sie benutze).

Nils

Mirko

10.04.2007, 23:19

@ Stephan

IM Grigorie

» Da gibt es eine Sache die mich schon eine ganze Weile interessiert und da
» hier offensichtlich viele Gundermannliebende sitzen, die sich sicher damit
» schon beschäftigt haben, möchte ich Euch fragen wie Ihr zu Gundermanns Zeit
» bei der MfS steht(waren ja immerhin 8 Jahre).

Ich hatte mich um '89/'90 rum zum Thema Stasi/IM einfach mal gefragt:
Wie hättest du reagiert, wenn dich jemand im Alter von 16 oder 18 Jahren angesprochen hätte? Hättest du mitgemacht, wenn es mit kleinen Berichten angefangen hätte?

Rückblickend ist es einfach zu verurteilen, aber ich schätze mal das locker 90 Prozent der Bevölkerung im entsprechenden Alter (sagen wir Jahrgang '50 - '70) mitgemacht hätten.

Das einzige was man Gundi vorwerfen könnte, ist das er nach '90 nicht selber davon erzählt hat sondern erst nach Veröffentlichung der Akten reagiert hat - aber das ich glaube ich auch nur menschlich.

Mirko

10.04.2007, 23:42

@ nils

Überwachung

» dazu kommt, daß das ausmaß der überwachung in der ddr
» viel höher war als heute. ...
» ich will den stand der telefonüberwachung heute nicht
» kleinreden. aber mit dem, was in der ddr abging, ist
» das wirklich nicht zu vergleichen. ...
» heutzutage finden große lauschangriffe nur sehr selten
» statt, weil es klare gesetzliche grenzen gibt.

Hi Nils

Wir können uns bei der nächsten Go Partie mal gerne über a) die heutigen technischen Möglichkeiten, b) den aktuellen Stand der Implementation weltweit (USA sind uns auch hier wieder ein paar Jahre voraus) und c) den von unseren geliebten Innemnister angestrebten Stand in 5 Jahren unterhalten.

Mir graut davor!

Der einzige und wesentliche Unterschied zur DDR ist, dass man heute ungefähr wissen kann was gemacht wird und das sich die _Polizei_ bei der Strafverfolgung an Grenzen halten muss und Grenzüberschreitungen öffentlich diskutiert werden.

Was die Geheimdienste machen weiss wohl auch schon heute keiner mehr so richtig - oder glaubst du, das der entsprechende Bundestagsausschuss da wirklich Kontrolle hat?

Und an der Trennung zwischen Polizei und Geheimdienst wird grade gekratzt.

Ja, der heutige Zustand ist deutlich besser als der in der DDR - aber wir befinden uns auf einem sehr gefährlichem Weg das zu ändern und dies scheint fast niemanden zu interessieren.

Mirko

PS: Ja, ich bin paranoid.

nils

11.04.2007, 02:37

@ Mirko

Überwachung

hi mirko,

» a) die heutigen technischen Möglichkeiten,

ich bin froh, daß der ddr die heutigen technischen
möglichkeiten nicht zur verfügung standen.

» b) den aktuellen Stand der Implementation weltweit
» (USA sind uns auch hier wieder ein paar Jahre voraus) und

dem ist nicht zu widersprechen. allerdings ist die frage,
ob die usa uns da voraus ist, will sagen: müssen wir der
usa alles nachmachen? und wird in den usa nach bush alles
so bleiben, wie es jetzt ist? da habe ich doch zweifel.

» c) den von unseren geliebten Innemnister angestrebten
» Stand in 5 Jahren unterhalten.

vor dem, was schäuble will, graut mir auch. aber zum glück wird
nicht alles, was der will, auch gemacht. das schlimme ist aber,
daß er es immer wieder versucht.

» Der einzige und wesentliche Unterschied zur DDR ist, dass man
» heute ungefähr wissen kann was gemacht wird und das sich die
» _Polizei_ bei der Strafverfolgung an Grenzen halten muss und
» Grenzüberschreitungen öffentlich diskutiert werden.

beim ausmaß der überwachung sehe ich auch unterschiede.

» Was die Geheimdienste machen weiss wohl auch schon heute
» keiner mehr so richtig - oder glaubst du, das der entsprechende
» Bundestagsausschuss da wirklich Kontrolle hat?

geheimdienste arbeiten überall geheim. also auch in der brd.
der bundestagsausschuß hat nur soweit kontrolle, wie der
geheimdienst das zuläßt. also hat der ausschuß keine wirkliche
kontrolle, sondern ist eher ein feigenblatt. aber gewisse
kontrollmöglichkeiten hat der ausschuß trotz allem. wieder
ein unterschied zur ddr: da gabs keinerlei kontrolle. die
stasi konnte machen, was sie wollte.

» ... wir befinden uns auf einem sehr gefährlichem Weg das zu
» ändern und dies scheint fast niemanden zu interessieren.

dem ist leider nicht zu widersprechen.

gruß

nils

nils

11.04.2007, 03:19

@ Mirko

IM Grigorie

hi mirko,

» Hättest du mitgemacht, wenn es mit kleinen Berichten
» angefangen hätte?

eine sehr gute frage. wahrscheinlich hätte ich mit 18
auch erstmal mitgemacht, wenn ich gefragt worden wäre.
aber 8 jahre lang hätte ich vermutlich nicht mitgemacht.
denn schon als student hab ich mich so benommen, daß
ich nicht mehr gefragt wurde, weil ich nicht mehr als
zuverlässig galt.

ich glaub auch nicht, daß 90 prozent der bevölkerung im
entsprechenden alter mitgemacht hätten. das scheint mir
doch zu viel. ist aber nur meine persönliche schätzung.

gundi selbst hat übrigens später gesagt, daß er zu weit
und zu lange mit "denen" mitgegangen ist (siehe der text
aus der berliner zeitung). daß er acht jahre mitgemacht
hat, finde ich schon ziemlich heftig.

und so menschlich es sein mag, daß er nicht von allein
geredet hat, für manche seiner freunde war genau das die
größte menschliche enttäuschung: daß gundi erst auf druck
von außen darüber geredet hat.

gruß

nils

Mario

12.04.2007, 12:03

@ nils

IM Grigorie

daß gundi erst auf druck
» von außen darüber geredet hat.


Dies widerspricht sich, aber mit dern Aussagen Gundermanns, denn nach diesen hat er mit jedem drüber geredet, der Ihn daraufhin angesprochen hat, nur ist er damit nicht an die Öffentlichkeit geprescht oder hat es jeder Person mitgeteilt, welche er kannte Frei nach Gundi: "Hätte ich mich vorne auf die Bühne stellen soll und sagen: Ich war auch dabei."

Und das mit den Acht Jahren ist ja auch relativ, denn bis zu seinem endgültigen Austritt/Rauswurf gab es ja mehrere Jahre in denen nix konstruktives in Sachen Konspiration zu Stande gekommen ist.


Und noch einmal kurz zum Thema Überwachung und das heute, wenn ich jetzt höre, dass nun auch die digitalen Bildchen auf Pässen und die Fingerabdrücke gespeichert werden sollen, dann kommt mir die Galle hoch.

hier Mal einige links der ARD dazu:

Passdaten: http://www.tagesschau.de/aktuell/me...1185,OID6614422_NAV_REF2,00.html
Alltagsüberwachung (Film): http://www.tagesschau.de/thema/0,1186,OID6212054_REF2_NAV_BAB,00.html
Videoüberwachung: http://www.tagesschau.de/thema/0,1186,OID5839924_REF2_NAV_BAB,00.html

nils

12.04.2007, 12:21

@ Mario

IM Grigorie

hallo mario,

nach dem druck von außen hat er mit jedem darüber
gesprochen, der ihn daraufhin angesprochen hat.
vorher nicht (siehe rockpoet und baggerfahrer, s.168).

die erste beschwerde über gundis berichte stammt von
1981. 5 jahre gabs also keine probleme mit seinen
berichten. ich finde auch fünf jahre zu lang. zumal
gundi selbst sagt, er sei zu lange mitgegangen.

» wenn ich jetzt höre, dass nun auch die digitalen
» Bildchen auf Pässen und die Fingerabdrücke gespeichert
» werden sollen, dann kommt mir die Galle hoch.

das ist ein wunsch von herrn schäuble. daß der
sammelwütig ist, ist bekannt. aber nicht alles,
was der will, wird auch gemacht. denn kritik kam
da auch von spd-politikern.

siehe: http://www.netzeitung.de/deutschland/606150.html

gruß

nils

annette

16.04.2007, 16:25

@ Dieter1

weder weder völlig schwarz noch reinweiß

Lieber Dieter,

ich muss mich mal einmischen, weil mir das Thema DDR und der Rückblick darauf am Herzen liegt.
Durch das wütende Abschmettern jeglicher Kritik änderst Du nicht nur die Medienberichterstattung nicht, sondern Du wiederholst dasselbe, was m.E. die DDR dem Abgrund ein großes Stück nähergebracht hat. Der Haupteffekt war, dass dieser Staat Leute gegen sich aufbrachte und damit viele MitstreiterInnen früher oder später verlor. Man vermutete (und oftmals zu Recht), dass dieses ewige 'das nützt nur dem Klassenfeind' ein Totschlagargument war, um nicht grundlegend nach- oder umdenken zu müssen.
Gundermann dachte selbst sehr kritisch über diese Funktionärs-Sturköpfigkeit, nicht erst in den Endachtzigern. Deshalb glaube ich nicht, dass deine Argumentation von ihm begrüßt worden wäre.
Was die Leichenfledderer betrifft: glaubst Du, denen würden durch das Verweigern eines differenzierten Rückblicks durch ZeitzeugInnen, die an der DDR gute Seiten sehen, sämtliche Argumente ausgehen?

» ... Zum Glück ist der heutige Zustand der
» Gesellschaft nicht das Ende der Geschichte. Ich habe da noch Hoffnung. Wir
» haben's verdöst, sang Gundi. Die Enkel werden's richten...

Die Variante, den Jüngeren die eigene Sicht zu erzählen und vorzuleben, ist erfolgversprechend - aber es wär schon ganz günstig, wenn sie nicht in dieselben Fallen tappen wie wir. Und deshalb müssen sie Bescheid wissen.

anonyme autonome

16.04.2007, 16:58

@ annette

ja ja, die enkel...

das is ja schön, dass wir das richten werden, davon wußten wir noch gar nichts. wären gespannt auf eure trappergeschichten.
wir sind zwar autonom, aber anonym durchaus belehrbar.






» Lieber Dieter,
»
» ich muss mich mal einmischen, weil mir das Thema DDR und der Rückblick
» darauf am Herzen liegt.
» Durch das wütende Abschmettern jeglicher Kritik änderst Du nicht nur die
» Medienberichterstattung nicht, sondern Du wiederholst dasselbe, was m.E.
» die DDR dem Abgrund ein großes Stück nähergebracht hat. Der Haupteffekt
» war, dass dieser Staat Leute gegen sich aufbrachte und damit viele
» MitstreiterInnen früher oder später verlor. Man vermutete (und oftmals zu
» Recht), dass dieses ewige 'das nützt nur dem Klassenfeind' ein
» Totschlagargument war, um nicht grundlegend nach- oder umdenken zu müssen.
» Gundermann dachte selbst sehr kritisch über diese
» Funktionärs-Sturköpfigkeit, nicht erst in den Endachtzigern. Deshalb glaube
» ich nicht, dass deine Argumentation von ihm begrüßt worden wäre.
» Was die Leichenfledderer betrifft: glaubst Du, denen würden durch das
» Verweigern eines differenzierten Rückblicks durch ZeitzeugInnen, die an der
» DDR gute Seiten sehen, sämtliche Argumente ausgehen?
»
» » ... Zum Glück ist der heutige Zustand der
» » Gesellschaft nicht das Ende der Geschichte. Ich habe da noch Hoffnung.
» Wir
» » haben's verdöst, sang Gundi. Die Enkel werden's richten...
»
» Die Variante, den Jüngeren die eigene Sicht zu erzählen und vorzuleben,
» ist erfolgversprechend - aber es wär schon ganz günstig, wenn sie nicht in
» dieselben Fallen tappen wie wir. Und deshalb müssen sie Bescheid wissen.

annette

16.04.2007, 17:49

@ anonyme autonome

boah, ich bin Oma

» das is ja schön, dass wir das richten werden, davon wußten wir noch gar
» nichts.

also, für mich ist auch neu, dass ich Enkel hab. Da scheint also noch nicht mal ein Gebärstreik wirklich Erfolg zu haben.

» wären gespannt auf eure trappergeschichten.
» wir sind zwar autonom, aber anonym durchaus belehrbar.

also hört gut zu... früher, in den endlosen Baumwollfeldern des Ostens... gab es noch keine Autonomen. Oder sie waren wirklich sehr anonym.
Fast so wie heute, wo mir auch noch nicht allzuviele autonome (d.h. geistig unabhängige) Menschen über den Weg gelaufen sind...

Und, liebe Enkel, ich glaub, Ihr habt schon genug damit zu tun, Eure eigenen Kämpfe zu führen. Da braucht Ihr nicht noch den Alten ihre abzunehmen.

MfG, Käpt'n Blaubär



»
»
»
»
»
»
» » Lieber Dieter,
» »
» » ich muss mich mal einmischen, weil mir das Thema DDR und der Rückblick
» » darauf am Herzen liegt.
» » Durch das wütende Abschmettern jeglicher Kritik änderst Du nicht nur
» die
» » Medienberichterstattung nicht, sondern Du wiederholst dasselbe, was
» m.E.
» » die DDR dem Abgrund ein großes Stück nähergebracht hat. Der Haupteffekt
» » war, dass dieser Staat Leute gegen sich aufbrachte und damit viele
» » MitstreiterInnen früher oder später verlor. Man vermutete (und oftmals
» zu
» » Recht), dass dieses ewige 'das nützt nur dem Klassenfeind' ein
» » Totschlagargument war, um nicht grundlegend nach- oder umdenken zu
» müssen.
» » Gundermann dachte selbst sehr kritisch über diese
» » Funktionärs-Sturköpfigkeit, nicht erst in den Endachtzigern. Deshalb
» glaube
» » ich nicht, dass deine Argumentation von ihm begrüßt worden wäre.
» » Was die Leichenfledderer betrifft: glaubst Du, denen würden durch das
» » Verweigern eines differenzierten Rückblicks durch ZeitzeugInnen, die an
» der
» » DDR gute Seiten sehen, sämtliche Argumente ausgehen?
» »
» » » ... Zum Glück ist der heutige Zustand der
» » » Gesellschaft nicht das Ende der Geschichte. Ich habe da noch
» Hoffnung.
» » Wir
» » » haben's verdöst, sang Gundi. Die Enkel werden's richten...
» »
» » Die Variante, den Jüngeren die eigene Sicht zu erzählen und vorzuleben,
» » ist erfolgversprechend - aber es wär schon ganz günstig, wenn sie nicht
» in
» » dieselben Fallen tappen wie wir. Und deshalb müssen sie Bescheid wissen.

nils

16.04.2007, 22:08

@ nils

nochmal zum tempolimit

zum thema tempolimit gabs im freitag
jetzt nen sehr guten artikel:

Heiner Monheim

Ende der Kraftmeierei

Die deutsche Autolobby hat Forderungen nach einem
intelligenten System von Tempolimits immer ausbremsen
können. Dabei verschläft sie eine wichtige Entwicklung.

http://www.freitag.de/2007/15/07150402.php

nils

17.04.2007, 01:02

@ annette

eine rhetorische frage

hallo dieter,

mir sei eine rhetorische frage erlaubt: wer war
"verpflichtet, gegen jeden versuch anzukämpfen,
die kritik zu unterdrücken und sie durch
beschönigung und lobhudelei zu ersetzen"?

jedes sed-mitglied (siehe parteistatut der sed).

da steht nix davon, daß man vor jeder kritik
erstmal gucken sollte, ob sie dem klassenfeind
nutzt ...

gruß

nils

ps: zu den chancen der ddr 1989 gibts ein
schönes interview von rolf reißig (der nun
wirklich kein leichenfledderer ist):

http://www.glasnost.de/pol/reissig.html

gb(R)

Homepage E-Mail

17.04.2007, 01:32

@ anonyme autonome

ja ja, die enkel...

» wir sind zwar autonom, aber anonym durchaus belehrbar.

Dann lasst bitte zukünftig den Unsinn mit dem TOFU sein.

---
Ad astra per aspera

anonyme autonome

17.04.2007, 12:43

@ annette

boah, ich bin Oma

ahoi, käpt´n,

"...und bei hein blöd in der kombüse ist der thunfisch angebrannt..."

» Und, liebe Enkel, ich glaub, Ihr habt schon genug damit zu tun, Eure
» eigenen Kämpfe zu führen. Da braucht Ihr nicht noch den Alten ihre
» abzunehmen.


Das wollen und können wir gar nicht. Wir haben neue Kämpfe. Und diese beinhalten
durchaus auch den Kampf wider das Vergessen und des Wegschmeißens.

Wir wissen ja jetzt das du nicht unsere Oma bist und daß es in den Baumwollfeldern des Ostens keine Autonomen gab. Das hindert uns aber noch nicht daran, in die alten Fallen zu tappen.
Deshalb müssen wir bescheid wissen.

Dieter1

17.04.2007, 21:20

@ annette

weder weder völlig schwarz noch reinweiß

Liebe Annette,

die DDR hatte Fehler, Schwächen, gute Seiten. Diese Dinge, die hier diskutiert werden, sind hinreichend bekannt, sogar mir. Daß man diese Fehler in einer kommenden Gesellschaft nicht wiederholen darf, ist mir auch klar. Mir ist nur nicht klar, wem oder was dieser hier geführte Disput nutzen soll. Wer sich mit Geschichte und den Lehren daraus ernsthaft beschäftigt, liest Bücher und geht zu Veranstaltungen wo Leute reden, die was zu sagen haben und die man auch fragen kann. Nils gehört mit Sicherheit nicht zu dieser Gruppe und ich natürlich auch nicht.
Genauso die Geschichte um den IM Grigori. Diese wir hier zum x-ten Mal zerrissen, fast schon Boulevardmäßig. Wem oder was soll das etwas nutzen, die Wahrheit findet ihr sowieso nicht raus, jeder hat seine eigene.

Außerdem hat sich noch keiner direkt zu Gundis O- Ton Dokument geäußert, das könntet ihr wenigsten mal tun denn deswegen habe ich mich hier nur eingemischt. Nochmal die Adresse:
www.klangkontext.de/mp3/gundiddr.mp3[/link]

Nils,

was ich hier geäußert habe, ist meine Sicht der Dinge, also meine Wahrheit. Ohne Zitate aus SED- Dokumenten, Zeitungen, von Joseph Boys oder Biermann.
Ob Du das jemals hinkriegst?


Liebe Enkel und Urenkel, die 8.Strophe aus "Florian Geyer" :

Geschlagen ziehen wir nach Haus,
Heia hoho!
Unsre Enkel fechten`s besser aus,
Heia hoho!
Spieß voran,
drauf und dran, ....

Also dann mal los. Und wenn ihr Trappergeschichten hören wollt, fragt die Richtigen!

FRIEDEN, Dieter

nils

17.04.2007, 21:46

@ Dieter1

oh mann ...

hallo dieter,

» Mir ist nur nicht klar, wem oder was dieser hier geführte
» Disput nutzen soll.

warum beteiligst du dich dann an dem disput?

» Nils gehört mit Sicherheit nicht zu dieser Gruppe ...

woher willst du das eigentlich so genau wissen?
ich finde es nachgerade dreist, so eine behauptung
einfach so aufzustellen, ohne dafür den geringsten
beleg anzuführen.

» Außerdem hat sich noch keiner direkt zu Gundis O- Ton
» Dokument geäußert ...

was erwartest du denn? mehrere leute haben sich zu deinem
argument geäußert, gundi hätte was gegen kritik an der ddr.
und das zitat aus der berliner zeitung ist auch o-ton gundi.
auch das, was gundi in rockpoet und baggerfahrer erzählt,
ist o-ton. warum redet gundi dort so ausführlich über das
thema, wenn er die debatte überflüssig finden würde? du
findest den disput überflüssig. gundi sah das nicht so.
sonst hätte er nicht so viel über das thema gesprochen.

mein eindruck ist nach wie vor, daß dir die debatte nicht
paßt, weil du nicht über die fehler der ddr nicht reden
willst, um den gegner der ddr keine argumente zu liefern.
als ob die unsere argumente bräuchten.

achja, was eine rhetorische frage ist, solltest du
eigentlich wissen, oder?

nils

Dieter1

17.04.2007, 22:16

@ nils

oh mann ...

Hallo Nils,

sei doch nicht immer so impulsiv! Erst nachdenken, drüber schlafen, dann antworten.
Mir kommt es so vor, als seist Du intravenös mit Deinem PC verbunden. Lauerst Du schon ganz gehetzt vorm Bilschirm um sofort der Erste zu sein der antwortet? Mann Junge, mach Dich doch nicht so fertig. Das Leben ist kurz, nutze es für schöne Dinge.
Außerdem habe ich nie behauptet, Gundi hätte was gegen Kritik an der DDR. Du schreibst wirres Zeug.
Zum O- Ton hast Du Dich noch immer nicht geäußert, ich hoffe Du tust es noch.

Ruhe(für Dich) und FRIEDEN (für alle), Dieter

nils

17.04.2007, 22:43

@ Dieter1

du sagst nix mehr zur sache

hallo dieter,

du hast auf mein posting nach 30 minuten geantwortet.
bist du deshalb intravenös mit deinem pc verbunden?
nein. also laß bitte diese polemik gegen meine person
und konzentrier dich auf das thema. wenn du zu dem
nix mehr zu sagen hast, dann schweig.

zum o-ton habe ich mich geäußert. es ist eine von
vielen äußerungen gundis. ich halte sie in dieser
debatte nicht für entscheidend, da gundi in anderen
o-tönen ganz andere dinge gesagt hat.

daß du mit meiner äußerung nix anfangen kannst,
überrascht mich nicht. das kann ich nicht ändern.
und wills auch gar nicht.

nils

wmeyer(R)

17.04.2007, 23:10

@ nils

Letzter Aufruf vor Ladenschluß

Liebe Diskutanten und -onkels,

ganz davon abgesehen, daß sich manches rein emotional im Kreis dreht, daß anderes im Bezug zum Anfang thematisch ziemlich ausfranste, geht der Thread so peu a peu auf die 100 zu.

Aus Gründen der allgemeinen Benutzbarkeit möchte ich also zur Überprüfung der hier noch wirklich notwendigen Aussagen aufrufen. Morgen früh werde ich den Thread dann schließen (was nicht gleichbedeutend mit "löschen" ist).

Neue Themen, neue Gedanken somit bitte in neuen Threads.

Bis dahin viele Grüße und eine gute Nacht
Wolfgang

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