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➥ Gundermann-Gedenktage 2023
21. - 24.
Juni 2023
in
der Wabe, Berlin,
Danziger Straße 101, 10405 Berlin
Als Gerhard Gundermann
plötzlich
und unerwartet verstarb, war
das für
viele eine unbegreifliche Laune des Schicksals. Sie hat schockiert, sie
hat betroffen gemacht, sie hat zum Nachdenken gebracht. Auch heute nach
25 Jahren ist der Moment noch immer präsent. Ein viel zu früher Tod
nach einem mehrgleisig gelebten Leben als Arbeiter und Rocksänger, als
Familienvater, Mann, Clown…
Wir wollen dieses Leben feiern, uns gemeinsam erinnern, sein geistiges
und musikalisches Erbe am Leben erhalten, weitertragen, potenzieren.
Dazu laden wir an gleich vier Tagen hintereinander mit einem wahren
Spectaculum in die Berliner Wabe ein.
Wenn Tom und Huck das
Räuberlied singen…
Paddelt ihr mit Tom und Huck auf unserem WABE-Floß durch die Jagdgründe
der Gundermann-Lieder? Die beiden erfahrenen Vollblutmusiker Thomas
Keilhauer und Ronny Herrmann haben sich zwar nicht auf dem Mississippi
sondern in Dresden kennengelernt, aber sie haben genauso viel drauf wie
ihre amerikanischen Namensgeber. Sie beherrschen ihren Gundermann,
machen handfesten Akustik-Rock und werden uns auch ein richtig feines
Ostrock-Repertoire bieten können. Ganz sicher: Zum Abschluss können Tom
und Huck uns auch ruhig zum Tanz aufspielen, wenn uns danach ist.
Fête de la musique
Mi, 21.06.2023, 18:00 Uhr,
Eintritt frei
„Ende der
Eisenzeit“
Als Gerhard (Gundi) Gundermann seinem Freund und Regisseur dieses Films
erzählte, dass sein Tagebau geschlossen wird, beschloss Richard Engel,
das bereits 1981 gedrehte Filmporträt Gundi Gundermann fortzusetzen. Er
fuhr an einem Dezembertag des Jahres 1996 in den Tagebau Scheibe, wo
nur noch einige Tage Arbeit auf den Baggerfahrer warteten. Hier
erzählte Gundi, dass ihm der Abschied, nach 20 Jahren in dieser
Tätigkeit, sehr schwerfällt. Auf seinem Bagger war er für sich allein,
konnte seinen Gedanken nachgehen, hier entwarf er seine Liedertexte und
überdachte seine weiteren künstlerischen Wege.
Anlässlich des 25. Todestages zeigen wir Euch diesen wegweisenden Film
und geben Euch anschließend die Gelegenheit zu einem Filmgespräch mit
Richard Engel und Petra Kelling.
Do, 22.06.2023, 19:00
Uhr, Eintritt: 5,00 €
Richard Engel
Als 1981 Richard Engels erster Film über "Gundi Gundermann" entstand,
war das Zusammentreffen und die Arbeit am Film für Gundermann und Engel
selbst ein wichtiger Drehpunkt in ihrer eigenen Entwicklung und ihrem
Selbstverständnis. In den 90er Jahren wurde Gundermann zu einem die
ostdeutsche Rock- und Liedszene nachhaltig prägenden Künstler. Der
immer wieder in den Medien bewunderte wie kolportierte Spagat zwischen
Bagger und Bühne erwies sich als notwendiges Spannungsfeld und
produktive Polarität seines Lebens.
Petra Kelling
Schon 1964 steht sie - neben zahlreichen
Theater-Engagements - auch vor der Kamera, und zwar für Konrad Wolfs
"geteilten Himmel". Es folgen zahlreiche Arbeiten bei DEFA und
DDR-Fernsehen. Nach der Wende spielt sie weiterhin erfolgreich in Film-
und Fernsehproduktionen. Wiederholt arbeitet die Charakterdarstellerin
auch unter der Regie ihres Mannes Richard Engel.
Gundermann - Party
hey
bruder sag
mir warum grade du?
Steinlandpiraten
Patti Heidrich und Karsten Schützler fanden sich
2015 zum akustischen
Duo STEINLANDPIRATEN zusammen, um sich den Liedern des 1998
verstorbenen Gerhard GUNDI Gundermann zu widmen. Die Songs von
Gundermann spiegeln die Zerrissenheit einer Ostgeneration wider, die
sich scheinbar nie richtig selbst gefunden hat. Heimatliebe, gepaart
mit dem Bewusstsein, dass der Mensch seine Lebensgrundlage Natur selbst
zerstört. Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit und gleichzeitig immer
Auf-dem-Sprung-sein, weil es Angst vor Bindung oder einfach etwas
Besseres noch geben könnte.
Im Laufe der Zeit hat sich das Spektrum der STEINLANDPIRATEN erheblich
erweitert. Sie führen u.a. das Programm "Wenn ich mir was wünschen
dürfte" mit Songs von Friedrich Holländer, Brecht/Weill und anderen auf
und sind mittlerweile zu einem Autorenduo gewachsen, das jetzt auch das
Programm "Dich bei mir wissend" mit eigenen Songs präsentiert. So
konnten sie mit ihren eigenen Songs 2017 den Jurypreis des
Liederwettbewerbs "Hoyschrecke" in Hoyerswerda gewinnen. Zu sehen und
zu hören sind die Eigenproduktionen seit Neuestem auch auf dem YouTube
Channel Steinlandpiraten.
Strom & Wasser // Die Band
Die Art, mit der Heinz Ratz in seinen Songs schöne, traurige, provokante und amüsante Geschichten erzählt, fasziniert seine Fans. Immer wieder schafft er es, ohne erhobenen Zeigefinger all jene Dinge aus den Abgründen unserer Gesellschaft ans Tageslicht zu befördern, die wir normalerweise nur ungern eindringlicher betrachten.
15 CDs hat er mittlerweile
mit seiner
Band „Strom & Wasser“ veröffentlicht, wofür ihm u.a. bereits
dreimal der Preis der deutschen Schallplattenkritik verliehen
wurde. 2012‐2103 tourte Ratz mit dem ebenfalls von ihm initiierten
Projekt Strom & Wasser feat. THE REFUGEES durch Deutschland.
Vor
bis zu 20 000 Konzertbesuchern spielten Musiker aus deutschen
Flüchtlingslagern ihre Lieder gemeinsam mit Ratz und seiner Band
Strom & Wasser auf über 150 Konzerten. Der Film „Can‘t be
Silent“ und zwei wunderbare CDs sind daraus entstanden. Diese Idee
kam Ratz durch den moralischen Triathlon, den er 2008 startete.
Im
Januar begann Ratz diesen gewagten Triathlon mit dem „Lauf gegen
die Kälte“. Er legte die über 1000 Kilometer lange Strecke von
Dortmund nach München
zu Fuß zurück. Während dieser Zeit spielte
er 30 Konzerte, deren Reinerlös verschiedenen
Obdachlosen- Organisationen zugutekam.
Im folgenden Jahr
durchschwamm der
Musiker Teilstrecken deutscher Flüsse, insgesamt 800 Kilometer, und
trat in 52 Städten auf, um für den Artenschutz zu werben und
Spenden zu sammeln. 2010 startete die dritte Etappe, die Tour der
1000 Brücken. 7000 Kilometer fuhr Ratz mit dem Fahrrad durch die
Bundesrepublik für eine bessere Flüchtlingspolitik. Jeden Tag
besuchte er ein Flüchtlingsheim und gab am Abend ein Konzert, um die
Bevölkerung auf die katastrophale Situation der Flüchtlinge
aufmerksam zu machen und Spenden für Flüchtlinge zu sammeln.
Zuletzt sorgte sein Fluchtschiff‐Projekt im Sommer 2014 für großes
Aufsehen.
Zwei Monate
waren Ratz, seine Musiker und viele Flüchtlingsfrauen mit
selbstgebauten Flößen auf den Wasserwegen Deutschlands unterwegs,
um sich für eine bessere Flüchtlingspolitik einzusetzen. Diese Tour
wurde von bekannten Musikern wie Sarah Connor, Dota Kehr und vielen
weiteren unterstützt.
Fr,
23.06.2023, 20:00 Uhr, Eintritt: 15,00 €,
erm. 12,00 €
ABI 98 - Konzert zum 25. Todestag von Gerhard
Gundermann
Patti Heidrich (Steinlandpiraten) und Freunde
Sa,
24.06.2023,
20:00 Uhr, Eintritt
18,00/ 12,00
€ (VVK), 15,00 € (AK)