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Berlin, Wabe, 12.7.18: Gedenkkonzert für Ed Stuhler (Infos)

verfasst von Christine(R), 05.07.2018, 14:06

Ich bin in den Anfangszeiten, als ich mich für Gundi interessierte, auf das Feature gestossen. Ich war ziemlich entsetzt. Ich habe es schon so empfunden, dass Gundis Fehler in dem Feature sehr stark gewichtet werden, nicht nur in Sachen Stasi. Auch sonst bekommt man ein sehr schwieriges Bild von Gundi, was anderen Schilderungen teils schon teils aber gar nicht so entspricht. Vielleicht ist das so nicht beabsichtigt gewesen, denn es machen ja Leute dabei mit, die es mit Gundi gut meinten, eben du, Hugo und Conny. Aber es kommt schon sehr krass rüber.
Kein Wort darüber, dass Gundi einfach auch noch sehr sehr jung war, als die Stasi ihn anwarb. Oder dass er eben auch sehr fürsorgliche Seiten hatte, zum Beispiel Tina nach ihren Kindern fragte, und wie sie das den auf die Reihe bekommen würde mit ihnen und ihrem Job bei der Seilschaft. Es wird nicht darüber gesprochen, wie er dann selbst bespitzelt wurde, wie er beobachtet wurde, wie er nicht mehr ins Ausland fahren durfte. Das Bild, das hier von Gundi gezeichnet wird, ist schon sehr kritisch und, denk ich, auch ein wenig einseitig.Es gibt ein paar Argumente, die Gundi entlasten, aber seine kritischen Seiten werden schon sehr zugespitzt dargestellt.Er kommt eher wie ein egozentrischer Querulant herüber, kein Wort, dass es auch viel Tapferkeit bedurfte, wie er mit vielen Dingen umging.

Nach dem ich damals das Feature angehört und gelesen hatte, war ich erst ordentlich in der Krise mit Gundi. Ich hab schon erwogen, mein Interesse absolut zurückzufahren. Irgendwann hab ich gemerkt: Nein, hier hat es jemand nicht gut gemeint mit Gundi, so habe ich es empfunden. Und ich darf das sehr wohl anders sehen, mich von diesem Feature wieder freimachen, doch seine Lieder singen und mich für ihn engagieren. Damals wußte ich noch nicht, dass es Gundermanns Seilschaft e.V. gibt. Das Feature hat mich nicht gebremst letzten Endes, aber es war ordentlich knapp.

Für mich gibt es weiterhin 3-4 Dinge in Gundis Leben, die ich kritisch sehe, eines davon sind die Petzberichte für die Stasi. Aber ich sehe auch, wie er dahin kam, ich sehe ihn ähnlich wie Andy. Seine kritischen Seiten will ich auch nicht aus den Augen verlieren. Er war eben ein Mensch, wie jeder von uns, mit Fehlern.Aber wer bin ich, dass ich das Recht habe, über ihn zu urteilen? Das lasse ich bleiben, zumal mich nie ein Stasi-Offizier angesprochen und auf Mitarbeit gedrängt hat. Ich weiß inzwischen, dass man in viele Situationen geraten kann und FEhler machen kann, das kann so schnell gehen. Ich denke aber auch, dass im Film vielleicht auch ein paar Dinge differenzierter gesehen werden, und man damit dann vieles viel besser versteht.
Wenn du, Hugo sagst, Ed Stuhler hat gute Arbeit gemacht: Er wollte vielleicht wirklich kritisch sein und damit als kritischer Journalist gute Arbeit machen. Nicht unter den Teppich kehren, die Dinge beim Namen nennen. Das ist ja durchaus verständlich und auch prima und auch gelungen. Keine Heldenverehrung, das hat mir letztendlich damit auch geholfen, dieses Feature. Die Schwierigkeit ist nur, dass man das Gefühl bekommt, das hier das ein bißchen zu sehr nach hinten losging. Dass es Gundi gegenüber, der ja selbst nichts mehr sagen konnte, nur in posthumen Zitaten dabei ist, nicht ganz fair ist. Deswegen ist glaub ich Jörg recht deutlich geworden.
Ich hoffe jedenfalls, dass die Beiden, Gundi und Ed, jetzt irgendwo gemeinsam sitzen und sich gemütlich darüber austauschen können, ob das FEature so okay ist oder ob Gundi dazu gerne noch einiges gesagt hätte!!! Und daraufhin einen leckeren Wein trinken.Ich wünsche beiden, dass sie in Frieden ruhen.

 

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