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hausi(R)

02.01.2014, 16:49
 

"Engel über dem Revier" (Gundermann)

Das Rangfoyer in der Neuen Bühne Senftenberg war eigentlich geplant mit 45 Plätzen und wurde aufgestockt auf sechzig - "Gundi" sei Dank. Vor ausverkauftem Haus war es am 28. und 29.12.2013 ein wahrer Genuss, nicht nur für eingefleischte Gundi-Fans, was uns die beiden Schauspieler Jan Schönberg und Mirko Warnatz über Gundi aus ihrer Sicht vermittelten. Mit Texten aus "Tankstelle für Verlierer", "Torero" und anderen Quellen brachten sie mit Hilfe von Titeln aus dem gesamten Schaffensbereich von Gerhard Gundermann dieses Lausitzer Urgestein ihrem Publikum nahe. Mit ihren engagierten Spielen der Textpassagen und den gekonnten musikalischen Arrangements und dem Einsatz einer Vielzahl unterschiedlichster Saiteninstrumente hatten sie es sehr schnell geschafft, das Publikum zu fesseln. So wie im Buch von Schütt liesen sie nichts aus, vermieden aber überbewertete Interpretation. Eingefleischte Gundi-Mitsinger hatten zwar bei der einen oder anderen Melodieführung ihre Interpunktionsprobleme - aber das kannten wir schon von unserem Freund Bernd Nitzsche. Das Publikum nahm das Stück mit voller Begeisterung an und erst nach etlichen (ich glaub im Theater heißt das Vorhänge - auch wenn gar keiner da war)Wiederverbeugungen und einigen Zugaben ließ man die Künstler von der Bühne. Wir freuen uns jetzt schon auf dieses Stück zur Party im Februar in Hoyerswerda. Die Künstler sind nach der Aufführung auch gern bereit, sich dem Gespräch zu stellen. Zu diesem Zweck bringen sie auch ihren Dramaturgen mit nach HoyWoy. Einer anschließenden musikalischen Session, vielleicht auch mit Jörg Bogadtke stehen sie positiv gegenüber.
Wer also in den Nähe von Senftenberg ist, für den sollte ein Besuch dieses Stückes ein "Muss" sein oder zur Gundermann-Party am 15.2.2014.
Regie, Zusammenstellung und Musikalische Leitung - Mirko Warnatz
Ausstattung - Tobias Wartenberg
Dramaturgie - Igor Holland-Moritz
Es spielen:
Jan Schönberg und Mirko Warnatz

Hausi

anjolina(R)

E-Mail

Potsdam,
18.02.2014, 12:30

@ hausi

"Engel über dem Revier"

Die Gundermannparty 2014 im Herzen Hoywoy´s war für mich ein gelungener Tag, ein kontrastreicher Abend im Schoße der Zeit.
Insider treffen auf Nichtinsider und ein Jeder gibt den Themen rund um die, zusammenfassend ausgedrückt, „Gundikultur“ ein Gesicht.
So gastierte in der Kufa Hoywoy ein Theatertrüppchen aus Senftenberg, dessen Bühnenbild das Herz so manches Bauarbeiters zu berühren vermochte und dessen Riesenzimmermannsnägel so einige Praxisdenker ins Träumen einlud.
Inhaltlich wurde schnell klar, dass hier Gundi´s Biografie auf Dramaturg traf und sich eine Mischung aus theatralischer, literarischer wie musikalischer Vermengung zu erachten ersuchte.
Hin- und Hergerissen von der Klangfarbe selten gesehener Instrumente fehlte mir persönlich die Ausdrucksstärke der gesungenen Texte, doch das Schunkeln und Füße wippen in den Stuhlreihen des Publikums verriet eine lebende Präsenz dessen, wofür sich so manche auf den Weg in die Noch-Zwischenbelegung machten: Gundikultur erleben.
Ich selbst erinnere mich sehnsuchtsvoll in der Nachbetrachtung des Abends an die vielen Solokonzerte Gundis und an die Stücke der Brigade Feuerstein, die ohnehin viel zu kurz kamen. Erinnerung daran, mit welchem seelischen Akzent Leben, Liebe und Leidenschaft auf den kleinen Bühnen rund um Hoywoy ein heimatliches Zuhause bot.
In der Gesprächsrunde nach der Veranstaltung stellte sich heraus, dass Gundi immerwährend subjektiv zu betrachten ist, so wie die Interpreten und Interpretationen es sind. Gundi war ein Harlekin, Mutmacher, Betrachter, dessen Herz unvergleichbar zu einer Sprache – einem Ausdruck fand.
So schloss sich die Filmepremiere „Videos zu Gundermann-Liedern“ von jungen Hoyerswerda´ern an. Da waren sie wieder – ganze vier Grad. Wer die Projekte „eine Stadt tanzt“ kennt, weiß wie sehr Hoyerswerdas Kulturseele lebt.
Die Einfachheit – eine blühende Transparenz dessen, was die Menschen sind, wenn sie im Kontrast zu Gundi´s Texten und Liedern stehen. Mich berührten die Filme sehr, während mein Hund neben mir gen Mitternacht friedlich unter meiner Wolljacke schlafend den Tag beendete und mir den passenden Bass in die sie streichelnden Hände schnarchte.
Kurzum, ich weiß nicht, ob Gundermannparty noch der richtige Ausdruck ist. Für mich ist das Treffen im Februar zum Gundikum avanciert.

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"...und ich lach - wenn ich mich dabei erwisch - und das Teewasser kocht ganz umsonst" (aus Gundis kleiner leisen traurigkeit)

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